Holschuld und Bringschuld

Leserbriefe / 01.06.2025 • 11:49 Uhr
Holschuld und Bringschuld

Frau Minister Plakolm spricht im Zusammenhang mit den geplanten Regelungen für geflüchtete Menschen mit guter Bleibeperspektive von einer Holschuld beim Thema Integration: Deutschlernen, gemeinnütziges Arbeiten, Teilnahme an Wertekursen … Das ist alles wichtig, notwendig und in Ordnung. Was aber ist mit der Bringschuld von Österreich – zum Beispiel im Hinblick auf schnellere Asylverfahren, die für eine Bleibeperspektive nötig sind? Es gibt noch immer Menschen, die Jahre auf das erste Interview beim BFA warten und hat das dann endlich stattgefunden, dauert es wieder etliche Monate, bis ein Bescheid ausgestellt wird. Es hat bei der Präsentation der geplanten Maßnahmen geheißen, dass Details noch ausgearbeitet werden müssen. Es ist zu hoffen, dass dieser Aspekt dabei nicht unter den Tisch fällt und man die Betroffenen nicht erst Jahre im Ungewissen warten lässt, ihnen kein ausreichender Kurs oder gemeinnütziges Beschäftigungsangebot zur Verfügung stellen kann und ihnen dann mangelnde Bereitschaft zur Integration vorwirft.

Elisabeth Mayer, Götzis