Haustierhaltung und Klimaschutz – ein übersehener Zusammenhang
In Österreich leben rund zwei Millionen Katzen und 800.000 Hunde – fast jeder zweite Haushalt hält ein Haustier. Was dabei kaum bedacht wird: die Klimabilanz. Ein mittelgroßer Hund verursacht bis zu 800 kg CO2 pro Jahr, bei ausschließlicher Nassfütterung sogar über sechs Tonnen. Zum Vergleich: Das klimaverträgliche Jahresbudget pro Person liegt bei etwa 1,5 Tonnen CO2. Auch ein Pferd verursacht jährlich rund drei Tonnen CO2 – durch Futter, Stall und Transporte. Österreich hat seinen „Earth Overshoot Day“ heuer bereits Anfang April erreicht – so früh wie kaum ein anderes europäisches Land. Wir leben also längst auf Kosten kommender Generationen. Unsere Kinder werden die Folgen dieses Überkonsums tragen müssen – mit Klimakrisen, Ressourcenknappheit und dem Verlust natürlicher Lebensgrundlagen. Deshalb ist es an der Zeit, auch die Haustierhaltung zu überdenken: regionales, nachhaltiges Futter, bewusste Anschaffungen, weniger Überversorgung. Tiere verdienen Fürsorge – aber auch unsere Kinder verdienen eine Zukunft. Wer Verantwortung übernimmt, sollte beide nicht aus dem Blick verlieren.
Otto Bechter,
Dornbirn