Leserbrief: Bildung, eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung

Die geplanten Kürzungen im Bildungsbereich erfüllen mich mit großer Sorge. Schon jetzt reichen die vorhandenen Ressourcen kaum aus, um den Anforderungen im Schulalltag gerecht zu werden. Eine weitere Reduzierung der Stunden gefährdet das Fundament unseres Bildungssystems. Besonders gravierend sind die Folgen für Lehrkräfte, die inklusive Arbeit und die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler. Inklusion braucht Zeit, Personal und Verlässlichkeit – genau das wird ihr nun entzogen. Statt in fragwürdige Werbekampagnen für Quereinsteiger oder groß angelegte Infrastrukturprojekte zu investieren, sollte die Landesregierung Prioritäten setzen: in Schulen, in qualifiziertes pädagogisches Personal und in echte Bildungsqualität. Es darf nicht zur Ausnahme werden, dass gut ausgebildete Fachkräfte vor der Klasse stehen.
Die Verzweiflung wächst – selbst bei den Engagiertesten. Wenn ausgerechnet bei den Schwächsten gespart wird, stellt sich die Frage nach der sozialen Verantwortung. Es sollte unter anderem geprüft werden, ob ungenutzte oder fehlgeleitete Corona-Fördermittel zurückgeholt und sinnvoll im Bildungsbereich eingesetzt werden können. Wer heute Bildung kürzt, riskiert nicht nur Lernerfolge, sondern langfristig die Zukunft ganzer Generationen. Bildung ist kein Luxus, den man streichen kann – sie ist die Grundlage für eine lebensfähige Gesellschaft.
Kendra Rainalter, Bregenz