Leserbrief: Transitland Vorarlberg

Leserbriefe / 09.06.2025 • 14:30 Uhr
Leserbrief: Transitland Vorarlberg

Viele Gemeinden in Vorarlberg “ersticken” im zu 50 Prozent hausgemachten Verkehr. Das Rezept der Politik sind neue Autostraßen, zu Lasten von Fahrradwegen und öffentlichem Verkehr. Die Botschaft der Landesregierung ist eindeutig: Vorarlberg soll mit einer neuen Süd- und Nordverbindung zum Vorzeige-Transitland für ausländische Schwerfahrzeuge und Autoverkehr werden, und alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sollen ermutigt werden, möglichst viel mit dem eigenen Pkw zu fahren. Die neuen Straßen wirken wie ein Magnet. Ziel ist es, zu noch mehr Konsum und Ressourcenverbrauch zu motivieren, koste es, was es wolle. Was sind die akuten Folgen? Noch mehr – Verkehr (Unfälle), – Feinstaub und Abgase (Gesundheitsschäden), – Lärm (Stress und Lebensverkürzung), – Mikroplastik durch den Reifenabrieb (Ansammlung im Gehirn – Demenzerkrankung), – versiegelte Flächen (weniger Lebensmittelproduktion und Biodiversität) und noch mehr Schulden!
In 15 Jahren wird die jetzt schon an ihre Kapazitätsgrenze gekommene Rheintalautobahn dreispurig ausgebaut werden “müssen” – mit noch mehr Schulden! In 25 Jahren werden Kriege nicht mehr um einige Quadratkilometer Land geführt, sondern um Nahrungsmittel und Wasser, weil wir unsere fruchtbaren Böden weltweit zubetoniert haben. Die Zukunft kommt nicht einfach auf uns zu, sie wird jetzt von jedem einzelnen Menschen mitgestaltet. Wie sieht unsere Ver–Antwort–ung aus?

Jürgen Mathis, Hohenems