Wer jetzt in das
Gesundheitssystem investiert, investiert in Lebensqualität!
Zum Interview mit Martin Rümmele – „Krankgespart“:
Das Interview mit dem Gesundheitsjournalisten und Buchautor Martin Rümmele hat bei mir einen wichtigen Nerv getroffen. Endlich spricht jemand klar und ungeschönt aus, was viele im Gesundheitssystem seit Jahren erleben. Es wird nicht zu viel ausgegeben, sondern an der falschen Stelle gespart und das auf Kosten der Patientinnen und Patienten, wie auch der Beschäftigten im Gesundheitswesen. Rümmele stellt zu Recht klar, dass die vermeintliche „Kostenexplosion“ ein Märchen ist. Die Gesundheitsausgaben steigen nur moderat, während die Einnahmenseite krankt. Dass trotzdem ständig von Einsparungen die Rede ist, zeigt die politische Mutlosigkeit, grundlegende Reformen anzugehen. Besonders überzeugt hat mich sein Ansatz, die Gesundheitsausgaben nicht als Belastung, sondern als Investition zu sehen.
Fast 400.000 Menschen arbeiten in Österreich in diesem Bereich, das ist nicht nur ein zentraler Pfeiler der Daseinsvorsorge, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Wer hier investiert, investiert in Lebensqualität, Produktivität und soziale Stabilität. Was wir brauchen, ist eine Versorgung, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen orientiert, nicht an Budgetvorgaben oder politischen Prestigeprojekten. Rümmele liefert mit seinem Buch einen wichtigen Denkanstoß. Hoffentlich hören die Entscheidungsträger und die Politiker endlich hin, sodass alle Krankenhäuser in Vorarlberg weiterhin offen bleiben.
Wolfgang Dreier, Bürserberg