Leserbrief: “Lichtblicke statt Schlaglöcher”

In den vergangenen Wochen wurde rund um den Stadttunnel Feldkirch wieder intensiv diskutiert – leider oft auf eine Art, die mehr Gräben aufreißt, als Brücken baut. Einzelne Stimmen setzen alles daran, das Projekt zu torpedieren, anstatt gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie wir den Tunnel sinnvoll und zukunftsorientiert begleiten können. Ja, es ist wichtig, kritisch zu hinterfragen. Aber wenn sich die Debatte nur mehr um Schuldzuweisungen, vermeintliche Fehler der Vergangenheit und bewusste Verhinderungsstrategien dreht, kommen wir als Stadt und Region keinen Schritt weiter. Der Tunnel ist Realität – und er ist eine historische Chance für Feldkirch. Eine Chance auf Entlastung, Lebensqualität und neue Perspektiven für unsere Innenstadt.

Statt Energie in Dauerkritik zu investieren, wäre es doch viel konstruktiver, gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie wir die begleitenden Maßnahmen für Verkehr, Umwelt und Stadtentwicklung nutzen können. Wie wir auch soziale und kulturelle Chancen im Zuge des Projekts heben. Beton muss nicht kalt und abweisend sein – er kann, sinnvoll eingesetzt, auch ein Werkzeug für mehr Menschlichkeit und Miteinander sein. Es braucht keine Lager. Es braucht ein Miteinander – für eine Stadt, die nicht rückwärts, sondern nach vorne schaut.

Simon Hagen, Feldkirch