Leserbrief: Pleite

Das Land ist pleite. So sagen es mir verschiedene Quellen, auch hochrangige, im Landhaus. Natürlich gibt es dafür Verantwortliche. Sie sitzen ganz oben, in der Regierung. Niemand dort hört das gerne. Aber es ist die Wahrheit: Seit Sausgruber hat sich das Land extrem verschuldet. Und jetzt wird bei den Ärmsten, Bedürftigsten gespart. Die Privilegien bleiben. Die Reichen, Wohlhabenden bleiben ungeschoren. Sie wollen weitermachen wie bisher. Aber das geht nicht. Nicht mehr. Und dennoch: Die Lobbys im Straßenbau, im Tiefbau, im Tunnelbau, in den Banken, in den Versicherungen wollen bedient werden. Die Politik dient sich dem sehr gerne an. Sie suggerieren gerne: Weitermachen wie bisher. Obwohl das nicht mehr geht. Auch das wissen sie alle. Die Berge bröckeln, nicht nur in der Schweiz, nicht nur im Montafon, nicht nur an der Zugspitze, nicht nur am Großglockner. Überall. Es ist reiner Zufall, dass noch nicht mehr passiert ist. Aus den Ferien zurück, erzählen manche, in Bosnien hatte es 45 Grad. Und wir hören, in Syrien, im Irak, Iran, hat es 65 Grad. Teheran überlegt die Umsiedlung dieser Millionenstadt. Die Waldbrände im Süden Europas nehmen dramatische Verläufe. Egal, ob in Spanien, Portugal, Frankreich, Griechenland, Italien. Pleite als Vorsorge? Verantwortliche Landespolitik sieht anders aus.
DI Prof. Andreas Postner, Rankweil