Die Büchse
der Pandora
Wenn heute jemand „die Büchse der Pandora öffnet“, ist damit gemeint, dass eine Person eine Handlung vornimmt, die ungewollte und weitreichende negative Konsequenzen hat, die man nicht mehr eindämmen kann. Mit seinem über Medien zelebrierten assistierten Suizid hat der Buchautor, Redakteur und Politiker Nikolaus Glattauer eine Schranke geöffnet, die Verwirrung und Unheil mit sich bringen wird. Er meint: „Wenn eine Frau das Recht hat, abzutreiben, muss auch der Mensch am Schluss seines Lebens das Recht haben zu sagen: ‚Ab jetzt will ich nicht mehr leben.“ Begleiteter Suizid und die vorgeburtliche Tötung von Kindern gehen Hand in Hand und werden so salonfähig gemacht. Ist wirklich alles erlaubt? Wir Christen wissen: Allein Gott ist der Herr über Leben und Tod und nicht der Mensch. Wenn sich der Mensch anmaßt, den Zeitpunkt des Sterbens selbst bestimmen zu wollen – und wird die Entscheidung dieser Tragweite öffentlich inszeniert –, kann das großes Unheil bringen. Für leidende Menschen am Ende ihres Lebens gibt es die Versorgung mit Palliativmedizin. Es gilt, helfende Beziehungen zu stärken, die lebensbejahende Alternativen aufzeigen, um somit ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Die christliche Hoffnung bringt Licht und Orientierung.
Vikar Werner Ludescher, Schwarzach