Leistbare Mieten

Leserbriefe / 10.09.2025 • 18:48 Uhr

Viele Wohnungen in Privatbesitz stehen leer oder werden zu nicht leistbaren Mieten angeboten. Wer besitzt in der Regel Wohnungen? Meist Besserverdienende, die ihr Einkommen bereits mit einem hohen Prozentsatz versteuern. D. h., es wird für den Vermieter uninteressant, eine Wohnung zu einem erschwinglichen Betrag anzubieten. Das Land Vorarlberg bietet unter „Sicher Vermieten“ günstige Wohnungen zu einem m2-Preis von 9,23 Euro für eine kleine, bis 8,20 Euro für eine große Einheit (max. 130 m2) an. Dieses Angebot wird von den Vermietern nicht angenommen, da z.B. bei einer 70-m2-Wohnung höchstens 646,10 Euro und bei 130 m2 1066,00 Euro an Miete verlangt werden darf. Diese Einnahmen sind dann mit dem Steuersatz (von 20 bis 55 %) zu versteuern. Bei einem Steuersatz von 40 % bleiben bei 646,10 Euro lediglich 452,27 Euro bzw. bei 40 % 387,66 Euro übrig.

Es erscheint nachvollziehbar, dass ein Vermieter brutto 1000,00 Euro verlangt, um nach Steuerabzug 600,00 Euro netto behalten zu können. Wenn dem Land die Wohnungen zu diesen niedrigen Quadratmeterpreis überlassen werden, dann sollte die Miete für den Vermieter steuerfrei sein. Dann würden schlagartig mehr Wohnungen zur Verfügung stehen und das Land müsste keine Kosten für allfällige Neubauten aufwenden. Eine Win-Win-Situation für Land, Vermieter und Mieter.

Walter Feuerstein, Rankweil