Leserbrief: V-Milch und die NÖM

Viele Jahre war ich Verkaufsleiter in der Gromo und bei Hosp delegiert bei V-Milch bzgl. Gesellschafter Hosp (jetzt Emmi) als Gesellschafter des Frischdienstes. Das erlaubt mir, einiges aus meiner Sicht über V-Milch zu schreiben. Damals entschied sich Emmi (Hosp), als die Produktion in Vorarlberg angedacht war, für Gromo, da dort die besseren Qualitätsvoraussetzungen waren. Direktor Wachter war absolut ein super Marketingexperte. Seine Innovationen in zu vielen Produkten sind allerdings betriebswirtschaftlich zu hinterfragen. Das erforderte auch große Investitionen, die dann zu Finanzproblemen führten. Die Übernahme von NÖM war deshalb unabwendbar. Dass jetzt NÖM die Produktpalette durchforstet und sinnvoll aufarbeitet, ist auch legitim und wirtschaftlich dringend notwendig. NÖM hatte vor Jahren auch die Molkerei Baden übernommen und zu einem wirtschaftlich guten Betrieb gemacht. Das wird auch bei V-Milch jetzt so geschehen. Der umstrittene kleine Laden in Dornbirn war von Anfang an defizitär. Ganz bewusst, da es durch die Fusion Gromo-MH Feldkirch von Dornbirn eine Bedingung war, damit die Bauern dort diverse Produkte kaufen konnten und Rückbezüge von Käse dort abgeholt werden konnten. Die Schließung ist kaufmännisch normal. Inwieweit nun NÖM-Sortimentsstraffung und trotzdem das Image “V-Milch” hochleben lässt, wird sich zeigen. Hoffentlich bleibt auch für die Bauern im Milchgeld etwas Positives dabei.
Oskar Piffer, Dornbirn