Mein Gott Walser!

Leserbriefe / 21.09.2025 • 19:37 Uhr

Zum Kommentar „Im Namen Gottes?“ von Harald Walser, VN vom 19. 9. 2025:

Harald, jetzt ist langsam genug mit deinem linkspopulistischen Geschichtsklitterismus. Am Beispiel Charlie Kirk. Sie kommentieren, dass Kirk gesagt habe, George Floyd sei ein Scumbag gewesen, also ein Mistkerl. Wohl unter Bezug auf Floyds kriminelle Vergangenheit. Harald verkürzt um den Nachsatz von Kirk: „… aber rechtfertigt das seine Tötung?“. Schlecht geklittert. Das zieht sich so weiter bei Otto Ender. Die äußerst schwierige politische Situation in den Dreißiger-jahren, wo sich Links und Rechts militarisiert und geputscht haben, hatte keinen Platz in Haralds Kolumne. Richtig, Ender war bereit, autoritäre Lösungen mitzutragen, solange sie Stabilität und Verwaltungsreformen brachten. Eine Verkürzung, kein Kontext, einem Historiker unwürdig. Ja, manchmal braucht es Autorität und in diesem Fall war sie gut eingesetzt, weil die ständestaatliche Verfassung Österreich davor bewahrt hat, viele Jahre früher „heim ins Reich“ und damit noch viel mehr zur Mittäterschaft „gezwungen“ zu werden, ich erinnere an Dollfuß Ermordung durch die Nationalsozialisten. Ob die sozialistische SDAP, wenn ihr Versuch der militärischen Machtergreifung 1934 gelungen wäre, dem Hitlerdeutschland lange standgehalten hätte, darf zumindest bezweifelt werden. Und ob vielleicht die bei Linkspopulisten so beliebte „Nazikeule“ in der Mottenkiste unserer Demokratie entsorgt werden könnte, um nicht weiter zu polarisieren, gebe ich auch noch zu bedenken.

Dipl.-Ing. Thomas Kopf, Hohenems