Tempo 30 – Symbolpolitik statt Lösung
Zum Artikel „Ruf nach mehr Tempo bei Temporeduktion“: Flächendeckendes Tempo 30 mag gut klingen, ist aber weder ökologisch noch verkehrstechnisch sinnvoll. Moderne Autos laufen bei rund 50 km/h am effizientesten – wer sie auf 30 zwingt, verbraucht mehr Sprit, stößt mehr CO2 aus und blockiert den Verkehrsfluss. Das bedeutet mehr Stau, mehr Feinstaub und längere Fahrzeiten – also das Gegenteil von Klimaschutz. Auch die Sicherheit verbessert sich kaum: Die meisten Unfälle passieren an Kreuzungen oder durch Ablenkung, nicht wegen 50 km/h. Tempo 30 gehört dorthin, wo es wirklich Sinn macht – etwa vor Schulen oder in engen Wohnstraßen – nicht auf jede Durchzugsstraße. Statt Symbolpolitik braucht es intelligente Ampelschaltungen, klare Sichtlinien, bessere Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer und Rücksicht im Verkehr. Nur das sorgt wirklich für Sicherheit und weniger Stress – nicht pauschale Entschleunigung um jeden Preis.
Peter Rzipa, Lauterach