Leserbrief: Die Bikestrecken fehlen

Die rücksichtslose Fahrweise Einzelner ist nicht zu tolerieren und schadet unserem Sport. Doch möchte ich klarstellen: Nicht alle Mountainbiker sind skrupellos. Die Mehrheit sucht ein friedliches Miteinander, ist naturverbunden und distanziert sich von den Verstößen. Das Problem am Pfänder ist die fehlende Infrastruktur: Mountainbiken ist fast überall untersagt. Da nur eine legale Strecke existiert, nutzen Biker die zahlreichen inoffiziellen Wege, die übrigens überwiegend von Wanderern entstanden sind. Wo kein legales Angebot existiert, weichen Nutzer in den “Graubereich” aus. Ein Blick über die Grenzen zeigt: Während Vorarlbergs MTB-Netz primär aus Forstwegen besteht, setzen unsere Nachbarregionen auf professionell geplante, spannende Single-Trail-Netzwerke. Diese kanalisieren Bikerströme effektiv und entschärfen Konflikte. Angesichts des Klimawandels wird der Skibetrieb in niedrigen Gebieten sicherlich keine verlässliche Einnahmequelle mehr sein. Das Mountainbiken bietet hier einen idealen Ersatz und erschließt eine kaufkräftige, ganzjährige Zielgruppe für die regionale Wirtschaft. Die Lösung liegt im Miteinander und in einer mutigen Infrastrukturplanung: Schaffen Sie offizielle, ökologisch vertretbare Uphill- und Downhill-Strecken. Dies zieht rücksichtsvolle Biker vom illegalen Netz ab, erhöht die Akzeptanz von Regeln und entschärft die Konflikte aller Betroffenen. Ich appelliere an die Verantwortlichen, den Dialog zu suchen und eine zukunftsfähige Lösung zu schaffen.
Birgit Sauter,Bregenz