Leserbrief: Bürger? Egal!

In seinem Kommentar vom 8./9. November 2025 beklagt Johannes Huber die Abgehobenheit der Landesregierung bei der Umgestaltung des Gesundheitswesens. Bereits am 5. November hatte Ex-Minister Johannes Rauch den Entscheidungsträgern mangelnde Sensibilität vorgeworfen. Huber empfiehlt: “Wird eine Spitalsreform etwa offen und im intensiven Austausch mit, sagen wir, 50 Bürgern inklusive unmittelbar Betroffener entwickelt, kann Verständnis für Problemlagen entstehen.” Einfacher und wirkungsvoller wäre jedoch eine sapikratische Vorgangsweise: Die Verantwortlichen präsentieren ihren Reformvorschlag über Internet und Medien und laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, an einer optimalen Lösung des komplexen Problems mitzuwirken – nicht nur unter dem Aspekt der Kostenreduktion. Anschließend führen sie die vielfältigen Vorschläge aller Interessierten fortlaufend zusammen, bewerten diese und legen die überarbeiteten Varianten wiederum der Bevölkerung zur weiteren Verbesserung vor. Wenn schließlich niemand mehr einen nachweislich besseren Lösungsweg vorzubringen vermag, kann die Reform umgesetzt werden – ohne dass danach jemand Grund zur Diffamierung hätte. Die gefundene Lösung entspricht dann vielleicht nicht den Emotionen der Mehrheit, ist aber vermutlich die beste Lösung für die Mehrheit. Und alle sollten diese Neugestaltung akzeptieren, denn sie hätten ja die Möglichkeit zur Mitwirkung und Verbesserung gehabt. Wer dazu nicht fähig war, sollte sich mit Kritik zurückhalten.
Dipl. -Ing.Alfred Lexer,Hard