Leserbrief: Harald Mahrers “Mea culpa”

Man erinnert sich an den Anfang des selbstverschuldeten Kommunikationsdesasters in der Wirtschaftskammer. Dass es nicht besonders schlau ist, wenn man sich bei den Kämmerern 4,2 % gönnen will und gleichzeitig bei allen anderen Lohnzurückhaltung einfordert und viele Zwangsmitglieder mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, sollte ein Medienprofi wie Herr Mahrer eigentlich wissen. Erst als “Feuer am Dach” war, ist man zurückgerudert und der Kammerpräsident hat verkündet, das angedachte Plus von 4,2 % werde nun auf 2,1 % halbiert, ohne dabei zu erwähnen, dass es nach 6 Monaten dann doch 4,2 % gibt. Den untauglichen Versuch einer nachträglichen Relativierung dieser Aussage hätte man sich sparen können. Das ist kein Krisenmanagement, sondern eine Chuzpe der besonderen Art. Für wie blöd hält man in diesen Kreisen die Bürger? Dass Mahrer nun, nach gut 7 Jahren Präsidentschaft, zur Erkenntnis gelangt (VN-Bericht vom 11. Nov..), er werde sich nun auf seine ureigenste Aufgabe in der WKÖ konzentrieren, wo, wie er meint, seine Aufmerksamkeit “spürbar am dringendsten gebraucht wird” – ist an Dreistigkeit wohl kaum zu überbieten, wenn man einmal von seiner Aussage, er wolle “keine halben Sachen” machen, absieht. In diesem Sinne wünscht man der WKÖ einen neuen Präsidenten, der seinem Namen gerecht wird.
Peter Morstein,Rankweil