Leserbrief: Kindesmissbrauch

Leserbriefe / 24.11.2025 • 12:05 Uhr
Leserbrief: Kindesmissbrauch

Zum Leserbrief von Hr. Mathei, VN vom 24. November:

Sie schreiben in Ihrem Leserbrief von Vergeben und Entschuldigen. Mag Hermann Gmeiner der Retter vieler Kinder sein und viel Positives erreicht haben. Allerdings glaube ich nicht, dass alle, die Missbrauch erlebt und angezeigt haben, das alles nur erfunden haben. Diese armen Kinder werden in Ihrem Leserbrief als versessene Meute bezeichnet. Da finde ich keine Worte für so etwas. Wissen Sie, wie sich diese Menschen fühlen, die als Kinder missbraucht wurden? Ich weiß, wovon ich spreche, denn unser Sohn – und noch viele andere – wurde auch missbraucht, in einer Jugendeinrichtung, von einem Betreuer, dem wir das niemals zugetraut hätten, der sich nach außen wunderbar um die Kinder gekümmert hat. So etwas kann man nicht vergessen und verzeihen. Dafür gibt es keine Entschuldigung, mag derjenige noch so viel Gutes getan und bewegt haben. Ich wünsche allen, die, durch wen auch immer, missbraucht wurden, dass sie lernen, damit umzugehen und den Mut finden, den Missbrauch anzuzeigen und darüber reden zu können. Denn nur so können sie das Erlebte verarbeiten und vielleicht irgendwann Frieden damit schließen.

Sonja Gunz, Altach