„Über 200 Bilder von Minderjährigen“

Leserbriefe / 03.12.2025 • 21:35 Uhr

Über 200 Bilder von Minderjährigen, so schreibt Frau Ch. Ecker und weiter: „Ein Familienvater musste sich wegen einer Sammlung von gewissem Bildmaterial vor Gericht verantworten.“ Betroffen macht immer wieder, wie die Gesellschaft versucht, das absolut Schäbigste, das grausame Missbrauchen von Kindern in „geschönte Formulierungen“, zu bringen! Kaum jemand ist offenbar willens und bereit, die Seite der Missbrauchten darzustellen, ihnen eine Stimme zu geben! Eine verdrängende Gesellschaft schafft verharmlosende Formulierungen und bringt gemäßigt dar, was definitiv geschehen ist: nämlich die Darstellung, Weitergabe, das Ansehen von missbrauchten Kindern und der brutale, lebenseinschneidende Missbrauch an sich! Offensichtlich gibt es in der heutigen Gesellschaft noch immer kaum Verstehende, Unterstützende und Bereitwillige, die den Opfern zuhören und ihnen glauben. Da legt man scheinbar einen Schongang ein! Es ist im Sinne der Opfer notwendig, das Verbrechen zu benennen, schuld- und tat­angemessen zu verurteilen und so ansatzweise Genugtuung zu hinterlassen. Therapien der Täter greifen bis heute nicht! Dazu muss sich ein solcher erst einmal bekennen. Dies nicht einen Tag einmal vor der Urteilsverkündung! Hier bedarf es einer umfassenden Einsicht und Betroffenheit der Täter. Die Gesellschaft hat die Verantwortung dahin zu übernehmen, wenn sie wegsieht, vertuscht und dabei hilft, dem Missbrauch den Mantel des Kavaliersdeliktes umzuhängen.

Angela Tischler, Feldkirch