Leserbrief: Das Gleichgewicht fehlt

Nein, nicht mit unserem Geld. 850 Millionen ist die Neuverschuldung des Landes. 127 Millionen laufen unter “Investitionen”, rund 50 Millionen € davon entfielen allein dieses Jahr auf die Tunnelspinne, falls sie errichtet würde. DAS ist die blanke, belegbare Wahrheit nach dieser Budgetsitzung im Vorarlberger Landtag. Da will uns einer weismachen, dass es bei den Ausgaben “nur um 1,7 Prozent des Budgets” gehe, wenn Hunderte Millionen € in die Tunnelspinne verlocht werden! Früher war er Hoffnungsträger für die Bedürftigeren, die Fleißigen, die Ärmeren, die es sich nicht einfach so richten konnten. Er hat ihre Hoffnungen maßlos enttäuscht, sich auf die Reichen gestürzt, sich arrangiert. Im Landhaus wird er nur mehr “Der Baggerfahrer” genannt, oder “Der LKW-Fahrer”. Heraußen nennen ihn jetzt viele den “Jongleur”. Vertrauen tut ihm kaum mehr jemand. Genauso wenig wie dem “Regierungschef”. Die Schulden sind explodiert, die Zinsen vervielfacht, für manche bleibt aber alles gleich: die Superreichen, die Banken, die Versicherungen. Es ist zum ersten Mal, dass alle Sozial-Institutionen gemeinsam fordern, dass man das Sozialbudget unbedingt wieder aufschnüren müsse: Sie müssten um jede 1000 € kämpfen, erklärte einer der Verhandler. Die Landesregierung verschleudert gleichzeitig Millionen € an externe Rechtsanwälte nach Wien. Vorarlberger Tugend Sparsamkeit? Jongleure in der Regierung?
Andreas Postner, Rankweil