Rolls-Royce-Museum auf neuen Wegen

Vorarlberg / 05.12.2017 • 19:17 Uhr
Bernhard Vonier (l.) und Manager Wolfgang Bernecker mit einem der vielen Prunkstücke der Ausstellung.
Bernhard Vonier (l.) und Manager Wolfgang Bernecker mit einem der vielen Prunkstücke der Ausstellung.

In Zukunft könnte die Schau der edlen Karossen in kleinerem, aber trotzdem feinem Rahmen gezeigt werden.

Dornbirn Im Rolls-Royce-Museum im Gütle hat eine neue Ära begonnen: Nach dem Tod von Museumsgründer Franz Vonier im Frühjahr wollen seine Söhne Johannes und Bernhard die Weichen neu stellen und mit neuen Inhalten mehr Publikum ins Gütle bringen. Ihr wichtigstes Anliegen ist allerdings, das Haus am Eingang zum Rappenloch auf eigene Beine zu stellen und von öffentlichen Förderungen unabhängig zu machen. Das hätte allerdings seinen Preis: Die Ausstellung müsste neu gestaltet und deutlich verkleinert werden.

Derzeit befindet sich die Schau der edlen Karossen aus England auf über 2000 m2 Ausstellungsfläche in einem ehemaligen Industriegebäude der Firma F.M. Hämmerle. Für die Miete gab es jährliche Zuschüsse von Stadt und Land in Höhe von rund 130.000 Euro. Dieser Geldfluss ist inzwischen versiegt, weil der Gegenwind seitens gewisser politischer Parteien im Dornbirner Rathaus zu groß geworden ist. Für Bernhard und Johannes Vonier ist das kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Im Gegenteil: Sie können sich gut vorstellen, den neu konzipierten Museumsbetrieb ins renovierte, weit kleinere Nachbarhaus, das sich in ihrem Besitz befindet, zu verlegen. Ein Wegzug aus Dornbirn ist kein Thema: „Der Standort Gütle wird nicht infrage gestellt“, versichern die beiden Geschäftsführer.

Mit der Firma FMH-Immobilien laufen die Gespräche über die Fortsetzung der bisherigen Zusammenarbeit. Die 1:1-Übernahme der bestehenden Mietverträge wurde von der neuen Trägerschaft des Museums abgelehnt. „Die Gespräche werden aber weiterhin mit großem Engagement geführt“, betonen die Vonier-Brüder. Sie könnten sich vorstellen, dass sich F.M. Hämmerle in irgendeiner Form an der Ausstellung beteiligt. Entsprechende Vorschläge stehen im Raum.

Jedenfalls bereiten sich die Betreiber bereits auf eine mögliche neue räumliche Situation vor: Da der Platz im Nebenhaus nicht mehr für alle Exponate ausreichend ist, sind Wechselausstellungen vorgesehen. „Außerdem wollen wir weg von einer reinen Ausstellung und hin in Richtung Erlebnismuseum“, sehen die Voniers Chancen für einen erfolgreichen Neustart, egal ob in den alten oder neuen Räumlichkeiten. Neue Besucherströme erhoffen sich die Betreiber durch moderne Museumskonzepte, die sie gemeinsam mit Manager Wolfgang Bernecker entwickelt haben, von Programmen für Kinder und Schüler über eine Digitalisierung in allen Bereichen bis zu Ausstellungen mit internationaler Beteiligung. Besonders erfreut ist man im Gütle über eine intensive Zusammenarbeit mit der FH Vorarlberg. HA

Sollte es mit den Mietverträgen nicht mehr klappen, übersiedelt das RR-Museum in das weit kleinere Nebengebäude.HA
Sollte es mit den Mietverträgen nicht mehr klappen, übersiedelt das RR-Museum in das weit kleinere Nebengebäude.HA