Licht und Schatten beim Leuchtenkonzern

Zumtobel büßt an Umsatz und Gewinn ein. Bereinigtes Ergebnis im Plus. Keine Prognose fürs Gesamtjahr.
Dornbirn. (VN-reh) Erst vor Kurzem war Zumtobel aufgrund seines Vorstandswechsels in den Schlagzeilen: CEO Sommerer und CFO Mathias Dähn verlassen den Leuchtenhersteller aufgrund von Auffassungsunterschieden. Ab Oktober ist dann der neue Mann, der ehemalige Infineon-Chef Ulrich Schumacher, an Bord und übernimmt den Chefsessel. Sein Einstieg wird mit Spannung erwartet, hat der 55-Jährige doch einiges an Sanierungserfahrung und gilt außerdem als Technologieexperte. Allerdings warten auf Schumacher große Aufgaben.
Rückgang in vielen Bereichen
Blickt man auf das 1. Quartal (Mai bis Juli 2013), blickt man auch auf viele Minus in der Bilanz der Zumtobel-Gruppe. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn, der nahezu um ein Viertel schrumpfte. Hier gab es wegen dem Ausstieg aus der Magnetik-Technologie negative Sondereffekte von fast sieben Millionen Euro, die wiederum zu einem Rückgang des Gewinns um 22 Prozent führten.
Aber es gibt auch Lichtblicke: Während das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) um 13,8 Prozent schrumpfte, stieg das bereinigte EBIT um über 40 Prozent an. Dafür sind unter anderem die Restrukturierungsmaßnahmen aus dem Vorjahr, im Zuge dieser die Kosten angepasst wurden, verantwortlich. Auch das EBITDA (Gewinn vor Ergebnis, Steuern und Abschreibungen) wuchs um fast zwanzig Prozent.
LED-Umsatz deutlich positiv
Erfreulich entwickelte sich vor allem der Umsatz mit den LED-Produkten. Hier wurde ein Wachstum von fast 50 Prozent erzielt. Aus gutem Grund also hat Zumtobel trotz schwieriger Rahmenbedingungen in den Ausbau dieses Produktportfolios investiert. Wachstum gab es auch im Komponentensegment (Tridonic), und das erstmals seit sieben Quartalen. Zurück ging der Umsatz indes im Leuchtensegment (Zumtobel, Thorn). Hier sei man weiterhin der „enttäuschenden Branchenentwicklung im gewerblichen Hochbau ausgesetzt“.
Schaut man auf die gesamte Zumtobel-Gruppe und die weltweite Landkarte, fällt eines auf: In allen Wirtschaftsregionen wurde – mit Ausnahme von Südeuropa – ein Minus beim Umsatz erzielt. Einen Anstieg gab es bei den Mitarbeitern, bedingt durch die Einstellung von Leiharbeitern. Blickt man aber auf den Stand vor zwölf Monaten, gibt es einen Rückgang von 288 Mitarbeitern zu verbuchen. Für die Zukunft wagt man bei Zumtobel keinen Ausblick. Eine Umsatz- und Ergebnisprognose sei im Lichte der Planungsunsicherheit nicht möglich.
Anleger überzeugt
An der Börse wurden die Quartalszahlen von Zumtobel derweil gut aufgenommen: Die Aktien von Zumtobel notierten gestern Nachmittag an der Spitze des ATX. Sie verteuerten sich um 2,34 Prozent auf 9,83 Euro.
Kennzahlen
1. Quartal 2013
» Umsatzerlöse: 309,3 Mill. Euro (-4,4 %)
» bereinigtes EBITDA: 31,5 Mill. Euro (+19,1 %)
» bereinigtes EBIT: 17,7 Mill. Euro (+40,7 %)
» EBIT: 10,9 Mill. Euro (-13,8 %)
» Periodenergebnis: 6,7 Mill. Euro (-22,7 %)
» Cashflow aus dem operativen Ergebnis: 27,3 Mill. Euro (+3,5 %)
» Investitionen: 11,9 Mill. Euro (+15,5 %)
» Bilanzsumme: 986,1 Mill. Euro (-0,9 %)
» Eigenkapitalquote: 35,6 %
» Mitarbeiter: 7299 (+1,9 %)