Wenn der Knopf aufgeht

Markt / 20.11.2013 • 19:15 Uhr
Jede einzelne Feder wird fachmännisch verknotet und die alten Stoffe werden durch neue ersetzt. FOTOS: BERND HOFMEISTER
Jede einzelne Feder wird fachmännisch verknotet und die alten Stoffe werden durch neue ersetzt. FOTOS: BERND HOFMEISTER

Ein Raumausstatter braucht viele Talente. Besonders wichtig ist Einfühlungsvermögen.

FRASTANZ. Wenn Gerold Lins von der Verwandlung spricht, dann geht es nicht um Käfer und Kafka, sondern vielmehr um Großmutters Lieblings­sofa, dessen ideeller Wert die Kosten für die neue Polsterung bei Weitem übersteigt. Dabei sind 2500 Euro schon ein Betrag, bei dem die Geldbörse nicht so locker sitzt.

Qualität aus Meisterhand

Das relativiert sich jedoch, denn die Qualität aus Meisterhand ist langlebig. Und so kann es durchaus sein, dass Omas Couch jetzt nochmal 40 Jahre gute Dienste erweist. Doch nicht nur das Restaurieren gehört zu den Aufgaben eines Raumausstatters. In Zusammenarbeit mit Tischlern entstehen auch moderne und ganz auf die Wohnraumsituation abgestimmte Unikate auf Kundenwunsch. Deshalb gehören auch Architekten zur Klientel des Fras­tanzer Raumausstatters, die dann für ihre Bauherrschaft ganze Wohnraumkonzepte wünschen. Denn sind Materialien, Muster und Farben aufeinander abgestimmt, ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild. Deshalb umfasst der Beruf des Raumausstatters ein breites Spektrum. Vom Gestalten und Bekleiden von Wänden über das Verlegen von Teppichen und verschiedenen Bodenbelägen, das Nähen und Anbringen von Vorhängen und Rollos bis hin zur Fertigung von Wohnaccessoires wie Kissen, Hussen oder Bettüberwürfe ist alles dabei.

Unerschöpfliche Vielfalt

Hinzu kommt eine fast unerschöpfliche Vielfalt an Farben und Mustern, fein säuberlich abgeheftet in Kollektionsmappen, die sich im Verkaufslokal stapeln. „Von schwer entflammbaren Polyestermaterialien über Rosshaarstoffe bis hin zu luxuriösen Gobelins reicht die Palette, die zur Auswahl steht“, sagt Lins und zeigt zu den Tapeten und Teppichmustern, deren Spektrum fast noch reichhaltiger ist. Man kann gut und gerne von der Qual der Wahl sprechen.

Doch der Oberländer, der auch zahlreiche Projekte in der Gastronomie und Hotellerie umgesetzt hat, kennt die Problematik: „Wir unterstützen die Kunden, damit sie ihren persönlichen Stil finden und so zu ihrem Wohlfühl-Daheim gelangen.“ Dafür braucht es in den Beratungsgesprächen neben Fingerspitzengefühl auch das Gespür für Stil und Trends.

Um stets auf dem Laufenden zu sein, werden außerdem regelmäßig internationale Messen besucht. Nicht nur da zeigt sich Lins weltoffen. Ein Sofa überzog er beispielsweise für die ehemalige niederländische Königin Juliana. Die Monarchin war über Jahrzehnte Gast im Hotel Post in Lech.