Im Ökosiegel-Dschungel

Foto: Sutterlüty
VKI-Studie zeigt, welche Nachhaltigkeitslabels des Handels tatsächlich mehr bieten.
wien. (VN-reh) Bio- und Herkunftssiegel gibt es in Österreich unzählige. Dabei geht es um biologische Produktion, um regionale Herkunft oder um Umweltverträglichkeit. Neben den staatlichen und unabhängigen Prüfzeichen haben auch immer mehr Handelsketten ihre eigenen Nachhaltigkeitslabels etabliert. Wo wirklich Nachhaltigkeit drin ist, wo Nachhaltigkeit draufsteht und welche Siegel des Handels für den Konsumenten auch einen Mehrwert bieten, das nahm der Verein für Konsumenteninformation (VKI) genauer unter die Lupe. Denn: Der Großteil würde darauf achten, Produkte mit Bio- oder Herkunftssiegel zu kaufen. „Sie sind aber misstrauisch und kennen sich nicht ganz aus“, betont Frank Floss, Geschäftsführer des VKI.
Fazit: Das Ergebnis fiel zwar positiv aus, doch die meisten Produkte weisen keinen Mehrwert aus, der ein solches Siegel rechtfertigen würde. „Eine Berechtigung haben eigens kreierte Siegel des Handels nur dann, wenn sie mehr bieten als derzeit etablierte staatliche oder unabhängige Prüfzeichen wie zum Beispiel das österreichische Biozeichen“, erklärt Floss. Gerechtfertigt seinen Eigenmarken des Handels deshalb nur, wenn Handelsunternehmen ihre Marktmacht dazu nutzen, eine Verbesserung des nachhaltigen Angebots zu bewirken.
Getestet wurden 24 Marken – biologische, herkunftssichere und fleischlose Lebensmittel sowie umweltfreundliche Wasch- und Reinigungsmittel. Die deutsche Drogeriekette Müller sowie die oberösterreichische Pfeiffer Handelskette bzw. Zielpunkt weigerten sich, an der Studie teilzunehmen.
In der Kategorie Bio-Lebensmittel konnten nur die drei Marken „BIO vom Berg“ (MPreis), „Ja! Natürlich“ (Rewe) sowie „Zurück zum Ursprung“ (Hofer) einen Mehrwert bieten, der deutlich über das Österreichische Biozeichen hinausgehe, so der VKI. In der Kategorie Herkunft liegt die Eigenmarke Sutterlüty’s voran, die auf Lieferanten aus der Bodenseeregion setzt. An diesem Beispiel zeige sich, dass Regionalität nicht zwingend mit Herkunft aus Österreich gleichzusetzen sei, bewertet der VKI. Auch die Marke „Spar wie früher“ (Spar) schnitt mit relativ guten Bewertungen ab.
Beste Fleischabteilung
Sutterlüty hat übrigens auch die beste Fleischabteilung Österreichs in der Kategorie bis 900 m2 Verkaufsfläche. Der Ländlemarkt Dornbirn Kehlerpark wurde mit dem Lukullus 2013 ausgezeichnet, die höchste Auszeichnung für Fleischfachgeschäfte und -abteilungen im Lebensmittelhandel. Nach Schwarzach ist es bereits der zweite Sutterlüty-Markt, der die Auszeichnung erhielt. Eine Fachjury hat mehrere Testeinkäufe in den nominierten Geschäften getätigt und den Gesamteindruck des Sortiments, die Präsentation der Produkte, den Umgang mit der Ware und die Fachkompetenz des Personals beurteilt.