Lichtblicke dank LED

Markt / 10.12.2013 • 20:00 Uhr
Die Zumtobel Group marschiere in die richtige Richtung, ist CEO Ulrich Schumacher überzeugt. darauf könne man aufbauen.
Die Zumtobel Group marschiere in die richtige Richtung, ist CEO Ulrich Schumacher überzeugt. darauf könne man aufbauen.

Zumtobel mit weniger Umsatz und Gewinn, aber verbessertem ­operativen Ergebnis.

Dornbirn. Das Halbjahresergebnis hat zwar noch nichts mit seinem Wirken als neuer CEO zu tun. Nichtsdestotrotz: Ulrich Schumacher ist „zufrieden“, auf dem Ergebnis könne man aufbauen, denn es gehe in die richtige Richtung.

Konkret heißt das, dass die Zumtobel Group im ersten Halbjahr (Mai bis Oktober) des laufenden Geschäftsjahres 2013/14 die Verbesserung beim operativen Ergebnis weiter fortsetzen konnte. Zurückzuführen ist dies auf die in den Vorquartalen eingeführten Einsparungsmaßnahmen. Derweil zeigt sich die Umsatzentwicklung und das Periodenergebnis – aufgrund von Sondereffekten – rückläufig. Analysten hatten eine leichte Gewinnsteigerung erwartet.

Der Umsatzrückgang führt man bei Zumtobel vor allem auf das schwächelnde Leuchtengeschäft (Zumtobel/Thorn) zurück. Attraktiv sei hier künftig der Außenleuchtenbereich, in dem man sich nun nach und nach entsprechend positioniere und dessen Potenzial groß sei, wie Schumacher betont. Im Komponentengeschäft (Tridonic) wurde der Umsatz des Vorjahres gehalten.

Erfreulich für Zumtobel-CEO Schumacher ist die Entwicklung bei den LED-Produkten. Hier konnte ein Umsatzwachstum von knapp 46 Prozent erzielt werden. Dadurch liegt der LED-Anteil am Gesamtumsatz des Konzern aktuell bei 30,2 Prozent, Tendenz steigend. Langfristig sei das Ziel, „vor dem Markt herzulaufen“.

Sorgenkind Europa

Nach Regionen betrachtet bleibt Europa – mit Ausnahme von Südeuropa – Sorgenkind. Auch Asien, Amerika und Australien liefen für die Zumtobel Group nicht zufriedenstellend. Nur im Mittleren Osten konnten Umsatzzuwächse erzielt werden. Neben dem schwachen Marktumfeld in Europa sieht Schumacher auch den Auftritt in nahezu allen außer-europäischen Märkten verbesserungswürdig.

Wo man allerdings die Schwerpunkte setze, sei noch eine große Frage. Asien und Lateinamerika seien zwar schnell wachsende Märkte, allerdings sei Europa noch lange nicht ausgereizt. Der Marktanteil liegt in Deutschland beispielsweise erst bei „unbefriedigenden fünf Prozent“. „Wenn wir den Anteil verdoppeln, bedeutet das 100 Millionen mehr Umsatz“, weist Schumacher hin.

In der künftigen Entwicklung helfen soll die neue Struktur der Gruppe, die am 1. Dezember in Kraft trat. Im Fokus steht dabei ein markenübergreifender Vertriebsansatz und eine schnellere Markteinführung von Produkten. Der Plan sieht laut Schumacher vor, alle Leuchtenwerke in eine globale Organisation zusammenzufassen. Dadurch soll die Kostenstruktur verbessert werden genauso wie die Auslastung. Denn aktuell sei nur das Werk in Dornbirn voll ausgelastet, so der neue CEO. Aus diesem Grund werde es in Vorarlberg keinen Personalabbau geben. Bei den anderen weltweiten Standorten werde es aber wohl zu Anpassungen kommen.

Ergebnis vor Umsatz

Für das Gesamtjahr 2013/14 wagt Schumacher indes nur eine vage Prognose. Aufgrund des unverändert schwierigen Marktumfelds erwarte er einen Umsatz leicht unter Vorjahresniveau sowie ein besseres bereinigtes EBIT. „Unser Augenmerk liegt auf dem Ergebnisverlauf“, betont Schumacher. Viele Mitbewerber seien sehr preisaggressiv unterwegs. Selbst wolle man den Preis nicht schädigen und lasse daher lieber den Umsatz vom Tisch. Langfristig soll aber mit der Marke Thorn den Preisen entgegengehalten werden.

Ich sehe große Potenziale, die Ertragskraft nachhaltig zu steigern.

Ulrich Schumacher

Kennzahlen

Zumtobel 1. Halbjahr 2013/14

» Umsatz: 633,4 Mill. Euro (–3,8 %)

» bereinigtes EBIT: 42,2 Mill. Euro (+ 30,9 %)

» EBIT: 29,2 Mill. Euro (+ 2,3 %)

» Periodenergebnis: 18,4 Mill. Euro (–3,3 %)

» Investitionen: 26,4 Mill. Euro
(+ 14,4 %)

» Mitarbeiter: 7263 (+ 1,4 % inkl. Leiharbeiter)