“Zellteilung als Prinzip”

Markt / 16.12.2013 • 22:06 Uhr
Erfolgsmodell: Heron-Gründer mit verschiedenen Modellen des Transportroboters „Servus“.  Foto: VN/Hartinger
Erfolgsmodell: Heron-Gründer mit verschiedenen Modellen des Transportroboters „Servus“. Foto: VN/Hartinger

40 neue Ingenieure, Betriebserweiterung 2014. Heron wächst auch im 25. Jahr.

Dornbirn. Die ersten selbstständigen Schritte wagte Christian Beer quasi nebenberuflich. Der Maschinenbauer war noch bei einem Vorarlberger Metallverarbeiter beschäftigt und konstruierte abends im Wohnzimmer die ersten Maschinen und Transportsysteme. Als der erste Auftrag winkte, mussten er und die Mitarbeiter, die ihn beim Schritt in die Selbstständigkeit begleiteten, noch ein Konstruktionsbüro „simulieren“. „Wir haben das in wenige Stunden hergerichtet“, berichtet der Firmengründer. Der erste Kunde gehört auch heute noch zur Kundschaft. Und das macht ihn auch stolz: „Ich kann sagen, dass wir nie einen Kunden im Stich gelassen haben.“

Kernkompetenzen

Aus der Firmengründung vor 25 Jahren ist inzwischen eine Gruppe geworden. Fünf Companies sind vereint unter dem Heron-Dach und haben eine ganz klare Aufgabe: „Sie konzentrieren sich zu 100 Prozent auf ihre Kernkompetenzen, alles andere übernimmt die Muttergesellschaft. Heron CNC-Technik ist für Fertigungsteile zuständig, Robotunits liefert den Automatisierungsbaukasten, Servus Robotics steht für  Robocarrier, Vecon heißt das Unternehmen für Vakuumfördertechnik, und unter Servus Intralogistics firmiert das Unternehmen für Kleinteilelager und Inhouse-Logistiksysteme. „Wir glauben an das Prinzip der Zellteilung und die damit verbundene Beweglichkeit der Unternehmen“, so Beer im Gespräch mit den VN.

Noch mehr Ideen

„Wir sind ein lernendes Unternehmen“, freut er sich einerseits und ist sich andererseits der Notwendigkeit von Forschung und Entwicklung bewusst. „Wir suchen 40 Mitarbeiter für die Entwicklung“, so der „Jubilar“. Im nächsten Jahr soll auch der „Ideenfabrik“ genannte Hauptsitz, der erst 2008 eröffnet wurde, erweitert werden. Ein Bekenntnis zum Standort, auch wenn ihm das manchmal schwerfällt.

Zu viele Dinge sind es, die die Entwicklung hemmen, sagt Beer und zählt nur einige auf: Die Streichung des Steuerprivilegs für Mitarbeiter, die im Ausland tätig sind,
der „Vorschriftenwildwuchs“, Hindernisse bei F & E. Er ist sich sicher: „Heute wäre unsere Erfolgsgeschichte nicht mehr möglich.“ Als er anfing, hatte er eine Hausbank, die an den jungen Gründer und seine Ideen glaubte. „Heute ginge das nicht mehr.“

Wir müssen mit innovativen Lösungen überzeugen.”

Christian Beer

Heron Jubiläum

» Geschäftsführer, Eigentümer: Christian Beer

» Gegründet: 1988

» Mitarbeiter: 220 weltweit (davon 188 in Dornbirn, Lehrlinge: 18), 40 neue Ingenieure werden gesucht

» Umsatz 2012: 40 Millionen Euro

» Umsatzziel 2013: 45 Millionen Euro

» Anteil Forschung und Entwicklung: 10 Prozent

» Exportanteil: 80 Prozent

» Innovationspreise: 1994 Robot­units (Automatisierungsbaukasten), 2006 Servus (Transportroboter)

» Produktionsstätten: Dayton, NJ (USA), Melbourne (Australien), ­Auronzo di Cadore (Italien) und Winsford (Großbritannien)