Tank-Diskonter gibt Gas

Zwei neue Hofer-Tankstellen sind derzeit in Vorarlberg im
Gespräch.
Schwarzach. (VN-ger) Der frühere Formel-3000-Rennfahrer und nunmehrige Tankstellen-Betreiber Markus Friesacher gibt wieder Gas: Mit seiner FE Trading will er bis 2015 die 100 voll machen und 40 zusätzliche Diskont-Tankstellen bei Hofer errichten. Die Hälfte davon soll 2014 gebaut werden. In Vorarlberg sind derzeit zwei Standorte im Gespräch.
„Bürs ist seit Oktober genehmigt. In Dornbirn ist die Verhandlung am 22. Jänner ausgeschrieben“, erläutert Alexander Köck, Projektentwickler bei FE Trading. Auf einen Eröffnungstermin festlegen will man sich derweil aber noch nicht. Der Bauzeitplan für kommendes Jahr wird laut Köck Ende Jänner bzw. Anfang Februar erstellt. Erst dann soll feststehen, in welcher Reihenfolge die Tankstellen errichtet werden. In Dornbirn müsse zudem der Ausgang des Behördenverfahrens abgewartet werden. „Inoffiziell hört man, dass es nach Ansicht der Stadt bereits genug Tankstellen in Dornbirn gebe“, bremst der Projektleiter den Optimismus.
Diskonter-Effekt
2009 eröffnete FE Trading mit Sitz in Salzburg die erste Hofer-Diskont-Tankstelle in Österreich. Jene in Rankweil-Brederis, die im August 2010 in Betrieb ging, war die erste Friesacher-Niederlassung außerhalb Salzburgs. 2012 folgten Hard und heuer im Herbst – nach über einjähriger Verspätung – Hohenems. Für den ÖAMTC zeigen die Diskonter durchaus Wirkung. „Ein Phänomen war im Spätherbst an den Zapfsäulen zu beobachten. Eine kurze Zeit tankte man in Vorarlberg österreichweit am günstigsten. Diesen Effekt schreiben wir den Aktivitäten einzelner Diskonter zu“, führt Jürgen Wagner vom ÖAMTC Vorarlberg aus. Das zeige, dass die Abgabepreise, wenn auch auf sehr hohem Preisniveau und in bescheidener Höhe, auch vom Wettbewerb der Anbieter untereinander abhängig sind. Folglich kann für Wagner der Appell nur lauten: Immer beim „Günstigsten“ tanken und das möglichst vor Mittag.
„Wir sind bemüht, die Ersparnisse, die sich durch das Konzept ergeben, weiterzugeben“, betont Köck. Wenn die Mitbewerber die Preise dem Niveau des Diskonters anpassten, sei eben kein großer Unterschied mehr erkennbar. Ein Problem ortet Köck zudem in der fehlenden Sensibilität der Vorarlberger Kunden. „Wenn wird in Vorarlberg die Preise senken, dann ändert sich nicht viel beim Verkauf. In Oberösterreich hingegen verdoppelt sich die Kundenfrequenz“, berichtet er. Zu den günstigsten Tankstellen in Vorarlberg zählt FE Trading laut der Vergleichsdatenbank „spritpreisrechner.at“ nicht. Anders sieht das in den jeweiligen Standortgemeinden aus. Dabei sind Preisunterschiede zwischen den drei Hofer-Tankstellen zu beobachten. Kostete der Liter Super gestern in Hard und Hohenems 1,374 Euro, musste man in Rankweil dafür 1,379 Euro berappen.
Wie eine VCÖ-Bilanz zeigt, waren die Spritpreise heuer niedriger als im Vorjahr. Im Schnitt kosteten ein Liter Diesel und Super rund sechs Cent weniger als im Vorjahr. „Betrachtet man die Preisentwicklung im Jahresverlauf, so fällt auf, dass nach einem hohen Start zu Jahresbeginn die Preise im Frühjahr etwas nachgelassen und zur Haupturlaubszeit wieder angezogen haben“, ist Wagner überzeugt, dass das gesetzlich verordnete „Einfrieren“ der Preise einen noch höheren Ausschlag nach oben gedämpft hat. Die Preisbeobachtungen zeigten auch, dass Diesel und Benzin preislich immer näher zusammenwachsen.
Die Preise sind auch vom Wettbewerb der Anbieter abhängig.
Jürgen Wagner, ÖAMTC
