Tipps für die Karriere
Karriere-Coach und Autor Martin Wehrle hat Tipps für die Karriere zusammengestellt.
Schwarzach. Martin Wehrle war Führungskraft in einem Konzern, ehe seine Erfolgsstory als Karrierecoach begann. Heute berät er Mitarbeiter aller DAX-Unternehmen und gehört zu den meist zitierten Karriereexperten in Deutschland. Er stellte die wichtigsten Tipps für die Karriere zusammen.
1. Sich trauen. Die meisten Karrieren scheitern nicht am Chef, sondern daran, dass begabten Menschen der Mut fehlt, die nächste Stufe auf der Leiter zu erklimmen.Fast jeder hat Erfahrung als Führungskraft, sei es durch die Erziehung von Kindern, durch Aufgaben in Vereinen, durch die Organisation von Ausflügen. Führen ist kein Kunststück, sondern ein Handwerk.
2. Regeln durchschauen. In jeder Firma gelten andere Karriere-Regeln: Während im ersten Unternehmen vor allem Naturwissenschaftler mit Auslandserfahrung gefördert werden, kommen im zweiten eher Ingenieure ans Ruder. Genau hinschauen, wie erfolgreiche Kollegen im Unternehmen Karriere gemacht haben.
3. Wissen ausbauen. Es gibt zwei Sorten von Mitarbeitern: wenige, die vorausgehen, und viele, die wie eine Entenfamilie hinterherwatscheln. Jeder Vorsprung an Wissen, der zum Vorteil der Firma ist, fällt als Glanzlicht auf den so klugen Mitarbeiter zurück.
4. Kontakte pflegen. In der Karriere ist es wie beim Fußball: Man ist angewiesen auf andere, die einem Bälle zuspielen – nur so entstehen große Chancen. Darum gezielt Netzwerke aufbauen, nicht nur in der eigenen Firma, sondern auch außerhalb. Karrieristen pflegen Kontakte, die bei Fortbildungen oder Kongressen entstanden sind, und besuchen Branchentreffen. Wer anderen mit dem eigenen Wissen hilft, bekommt Unterstützung zurück.
5. Förderer gewinnen. Niemand kann sich selbst befördern, daraus folgt: Man braucht (Be-)Förderer. Einen solchen Mentor gewinnt man mit Mut, zum Beispiel beim Small Talk im Lift oder bei Vorstößen mit Verbesserungsvorschlägen. Solche Kontaktangebote nehmen Manager oft dankbar an.
6. Gekonnt auftreten. Mit der Leistung verhält es sich wie mit einem Eisberg: Die anderen sehen nicht den wahren Umfang, sondern nur das, was über der Oberfläche ist. Seien Sie also kein Stillarbeiter, der in seinem Büro einen Baum nach dem anderen ausreißt, ohne dass die Welt es merkt.
7. Chancen wittern. Die meisten Karrieretüren öffnen sich nur für einen Augenblick – nicht der Beste, sondern der Schnellste schlüpft hindurch. Darum sollte der Karrierist ein waches Auge auf mögliche Chancen werfen. Wo werden in nächster Zeit neue Stellen geschaffen? Wo geht ein älterer Stelleninhaber in Rente?
Führen ist kein Kunststück, sondern Handwerk.
Martin Wehrle
Zur Person.
Martin Wehrle ist Deutschlands bekanntester Karriere- und Gehaltscoach und schreibt u. a. für „Die Zeit“ und „Spiegel Online“. Seine Bücher sind in zwölf Sprachen erschienen. Zuletzt landete er mit „Ich arbeite in einem Irrenhaus“ und dem Folgeband gefeierte Bestseller.