Studium seit 20 Jahren

Das Ländle war mit seinem „Technikum Vorarlberg“ die Wiege des österreichischen Fachhochschulwesens.
JUBILÄUM. (VN-dh) Mit den Fachhochschulen (FH) begeht heuer der nach den Unis zweitgrößte akademische Ausbildungssektor sein 20-Jahr-Jubiläum. Im Herbst 1994 starteten die ersten zehn Studiengänge mit rund 700 Studenten, mittlerweile studieren rund 41.400 Personen in 403 Studiengängen an 21 Fachhochschulen. Laut den aktuellen Regierungsplänen soll die Zahl der Studienplätze bis 2018 auf 50.000 steigen. Im Ländle wurden die Weichen mit der Gründung des „Technikum Vorarlberg“ übrigens schon 1989 gestellt. Damit übernahm das universitätsfreie Vorarlberg so etwas wie die Vorreiterrolle des Fachhochschul-Studiums, das mittlerweile zur Erfolgsgeschichte geworden ist. Mit dem Start eines „Fachhochschulartigen Studienversuches“ im Jahr 1992 – gemeinsam mit der TU Graz – fiel dann der inoffizielle Startschuss zur FH-Ausbildung. Im Herbst 1994 startete dann mit „Fertigungsautomatisierung“ der erste Fachhochschul-Diplomstudiengang mit 45 Studenten.
Schneller und erfolgreicher
Mittlerweile gibt es FH-Studiengänge in allen Bundesländern. Nach wie vor dominieren die wirtschaftswissenschaftlichen (41 Prozent) und ingenieurswissenschaftlichen Studiengänge (37 Prozent). Die FH-Studenten kommen vor allem aus Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS, 43 Prozent), gefolgt von den AHS (29 Prozent). Mit der Einführung der gesundheits- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge um die Jahrtausendwende ist auch der Frauenanteil gestiegen. Mittlerweile beträgt er rund 48 Prozent – von den bisher ca. 80.000 FH-Absolventen sind etwa 42 Prozent weiblich. Anders als an den Unis erfolgt die FH-Finanzierung: Geld gibt es nur pro besetztem Studienplatz, und zwar im Schnitt rund 7000 Euro pro Jahr, wobei der Fördersatz mit dem Technik-anteil des Studiums steigt. Auch in Sachen Studiengebühren gibt es Unterschiede: An den FH gibt es grundsätzlich Studienbeiträge in der Höhe von 363,36 Euro pro Semester, allerdings verzichten einige Erhalter darauf. Laut FH-Konferenz zahlen derzeit rund 63 Prozent der FH-Studenten Studiengebühren – an den Unis sind es aufgrund der eingeschränkten Gebührenpflicht nur für Langzeitstudenten und Nicht-EU-Bürger sowie zahlreiche Ausnahmen nur rund 15 Prozent. Weiterer Unterschied zu den Unis: Die Hälfte der FH-Studiengänge wird berufsbegleitend angeboten. Aufgrund des stärker verschulten Systems wird an FH schneller und erfolgreicher studiert.