Handy-Telefonieren wird teurer

Markt / 21.01.2014 • 22:14 Uhr
Die Verbraucher müssen sich heuer wohl auf steigende Kosten beim Handy-Telefonieren einstellen.  Foto: VN/Steurer
Die Verbraucher müssen sich heuer wohl auf steigende Kosten beim Handy-Telefonieren einstellen. Foto: VN/Steurer

Viele sehen in der Frequenz-Auktion Grund für steigende Handytarife.

Wien. Die Ankündigung des Mobilfunkanbieters Yesss! die Preise zu erhöhen – nachdem dies die Schwesterfirma Bob schon zuvor getan hatte – lässt die Emotionen hochgehen. Tenor der Kritik: Die Übernahme von „Orange“ durch „3“ hätte nie erfolgen dürfen und der Staat hole sich über die LTE-Auktion Milliarden und lasse dafür die Konsumenten über höhere Tarife als indirekte Steuererhöhung bluten. In der Kritik steht unter anderem die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), die allerdings darauf verweist, dass sie grundsätzlich gegen die Übernahme von Orange durch 3 war – was auch ein Blick ins Archiv bestätigt.

Die Telekom-Regulierungsbehörde RTR sieht sich wiederum nicht zuständig. „Die Regulierungsbehörde hatte bei der Entscheidung zur Fusion – abgesehen von den Frequenzen – keine gesetzliche Zuständigkeit“, so Sprecherin Daniela Andreasch zur APA. Zur Frage, ob die Tarifsteigerungen eine Folge der LTE-Auktion sind, hielt RTR-Chef Georg Serentschy kürzlich fest: „Die festgestellten Preiserhöhungen hängen nicht zwingend kausal mit der Marktkonsolidierung zusammen, allerdings ist der Zusammenhang naheliegend.“

Die Nummer zwei am Markt, T-Mobile, ist inzwischen um Versachlichung der Diskussion bemüht. Bei der Sprachtelefonie und dem SMS habe man den Plafond erreicht, hier seien auch keine großen Investitionen mehr erforderlich. Anders sei dies beim Datentransfer, der sich im vergangenen Jahr verdoppelt habe. Gleichzeitig gehe seit dem Jahr 2006 der Umsatz jährlich um sechs Prozent zurück. Daher habe man bei der Preisbildung nun die Datenmenge und Übertragungsgeschwindigkeit im Fokus. „Wir haben die Preispunkte höhergesetzt, weil die Rentabilität nicht mehr gegeben war. Gleichzeitig gibt es für den Preis weit mehr Leistung“, so Sprecher Helmut Spudich.

Marktführer Telekom Austria (A1) betont, dass es keine gleichgeschalteten Tarife in Österreich gebe, vielmehr würden sich die Inhalte erheblich unterscheiden. An den Stützungen für Handys bei Vertragsunterzeichnung habe sich nichts geändert.

Auf die Frage, ob für das erste Quartal weitere Tariferhöhungen geplant sind – Yesss! und Bob sind Tochterunternehmen von A1 – hieß es dazu von Sprecherin Livia Dandrea-Böhm: „Die aktuellen A1 Go-Tarife bleiben unverändert.“