Schwacher Markt, gute Zahlen

Schwierige Voraussetzungen, aber Haberkorn toppte letztjähriges Rekordergebnis.
Wolfurt. „2013 war für uns ein gutes Jahr“, freut sich Haberkorn-Chef Wolfgang Blum. Dabei war die Ausgangslage nicht leicht für Österreichs größten technischen Händler. Abhängig von den großen Kunden in der Baubranche und in der Industrie, spürten die Wolfurter die Konjunkturflaute. „Unsere Produkte kauft man, wenn man sie braucht“, stellt der Vorstandsvorsitzende der Haberkorn GmbH fest, „und nicht weil sie gerade günstig sind.“ Am Hauptmarkt Österreich bedeutet das ein Ergebnis in gleicher Höhe wie 2012. Zuwächse von 9,1 Prozent in den osteuropäischen Ländern hoben das Ergebnis von 274 Millionen Euro 2012 auf 278 Millionen. Nichts zum positiven Ergebnis beigetragen hat übrigens die kleine Schweizer Niederlassung, sie schloss das Geschäftsjahr wegen der schwächelnden Auftragslage mit einem leichten Minus ab.
Zuwachs durch Übernahme
„Der österreichische Markt ist gesättigt“, so Blum im Gespräch mit den VN, Zuwächse seien nur noch durch Aquisitionen zu realisieren. Konkret sei derzeit zwar keine Übernahme geplant, wenn es sich aber ergebe und eine Firma zu Haberkorn passe, werde man aktiv werden. Eine erfolgreiche Aquise war jedenfalls die Firma „Fairtool“ in Ungarn. Der Markt entwickle sich sehr gut. Zusammen mit Haberkorn Ungarn ist das Unternehmen für das gute Ergebnis an dem von anderen österreichischen Firmen zunehmend gemiedenen ungarischen Markt verantwortlich. Sehr zufrieden ist der Manager auch mit Tschechien. Das ist auch der Grund dafür, dass man sich 2014 auf die Märkte Ungarn, Tschechien, Polen und Slowenien fokussiert. Die Voraussetzungen für gute Geschäfte wurden bereits im abgelaufenen Jahr geschaffen: Am tschechischen Hauptstandort Mokre Lazce wurde ein zweites Lager bezogen, in Budweis ein neues Gebäude gebaut. Auch in Slowenien bezogen die Haberkorn-Mitarbeiter zwei neue Standorte und bei Fairtool wurde die IT umgestellt. In Polen ist bereits ein neuer Standort projektiert.
Insgesamt wird das Handelsunternehmen im neuen Jahr die elektronische Marktbearbeitung ausbauen, erklärt Blum. Bereits 17 Prozent des Umsatzes wird via Internet erzielt, „bis 2018 wollen wir 50 Prozent der gesamten Geschäfte auf diesem Weg abwickeln.“ Große Hoffnung setzt Haberkorn auch auf die Lagerbewirtschaftung für die Kunden. Das entlastet die Firmen und bindet sie andererseits noch enger an den Lieferanten, der derzeit mehr als 100.000 Artikel auf Lager hat und diese bei Bestellungen bis 16 Uhr am nächsten Tag in ganz Österreich ausliefert.
Dazu braucht es die entsprechenden Mitarbeiter. Haberkorn habe vor, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, versichert Blum. Dieser Weg dürfte so falsch nicht sein, wurde das Unternehmen doch 2013 als „bester Arbeitgeber Vorarlbergs“ ausgezeichnet. Über eine weitere große Auszeichnung durfte sich die Firma im vergangenen Jahr freuen: Das 1932 in Bregenz gegründete Unternehmen erhielt den Trigos, Österreichs Auszeichnung für Corporate Social Responsibility (CSR), die an Wirtschaftsunternehmen vergeben wird, die sich sozial und ökologisch besonders engagieren.
Ein Endverbraucher kann sich oft gar nicht vorstellen, was es bei uns für Produkte gibt.
Wolfgang Blum
Haberkorn Gruppe
Mitarbeiter
» Haberkorn Gruppe gesamt 1100
» davon Österreich 730
» davon in Vorarlberg 330
» International 370
Lehrlinge
» Haberkorn Österreich 45
» davon Vorarlberg 22
» andere Bundesländer 23
Umsätze (Mill. Euro) 2012 2013
Haberkorn Gruppe ges. 274 278
davon Österreich 205 205
International 69 73
Internationale Märkte der
Haberkorn Gruppe
Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Polen, Schweiz, Serbien, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Ungarn