Zukunftsberufe: Koch oder Maschinenbauer

Feldkirch. (VN-sca) Die Arbeitnehmervertretung wollte es ganz genau wissen und nicht im Kaffeesud lesen. Welche Berufe werden in Zukunft benötigt? Mit welcher Profession meistert man sein Arbeitsleben am besten? Angesichts der höchsten Arbeitslosigkeit, die Vorarlberg seit gut 50 Jahren zu verzeichnen hat, Fragen, die nicht nur die aktiven AK-Mitglieder interessieren, sondern vor allem die Jugend, die vor wichtigen Entscheidungen steht.

Zukunft in Vorarlberg

Das zu erforschen wurde das Wiener Forschungsinstitut Synthesis beauftragt. Studienautor Mag. Wolfgang Alteneder stellte die Ergebnisse gestern zusammen mit ­Arbeiterkammer-Präsident

Hubert Hämmerle und dem Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice, Anton Strini, vor. Bei seiner Studie arbeitete Alteneder 122 Berufe mit Zukunft heraus. 82, die mit einer dualen Ausbildung erlernt werden können, 48, für die man zumindest Matura braucht und neun Berufe, für die ein Pflichtschulabschluss ausreicht. Die Liste reicht vom Maschinenbaukonstrukteur bis zum Wachmann, von der Installationstechnikerin bis zur Heimhelferin.Ermittelt wurden die Top-Jobs auf der Grundlage von Stellenanzeigenanalysen. Mit mittelfristigen
Branchenprognosen wurde die Liste erarbeitet, die folgende Informationen enthält: Den Entwicklungstrend für die nächsten fünf Jahre, einen Hinweis auf ein erhöhtes Arbeitslosigkeitsrisiko, die Zahl der im Jahr 2012 in Vorarlberg ausgeschriebenen Stellen, den erforderlichen Bildungsabschluss, die Bandbreite des Bruttoeinstiegsgehalts und einen Hinweis auf einen über- oder unterdurchschnittlichen Teilzeitanteil.

Der Forscher hat aber auch andere Zahlen ermittelt, etwa die mittelfristige Konjunkturbelebung im Ländle, die etwas höher als im Bundesschnitt ist, der Bedarf an Arbeitskräften, nämlich mit 12.400 etwa so viele wie derzeit arbeitslose Menschen gemeldet sind, und die Veränderung der Altersstruktur der erwerbsfähigen Bevölkerung.

Daraus abgeleitet, hat AK-Präsident Hämmerle Maßnahmen und Forderungen aufgestellt. „Defizite im Bereich des sinnerfassenden Lesens und grundlegende Kenntnisse in Mathematik gilt es im Rahmen der Lehrausbildung auszugleichen.“ Und: „Der Blum-Bonus muss wieder eingeführt werden, der hat erwiesenermaßen mehr Lehrstellen gebracht.“

Aktivierung des Blum-Bonus ist ein Gebot der Stunde.

Hubert Hämmerle