Neue EU-Bankenaufsicht eingeweiht
Aus Österreich Helmut Ettl, Chef der Finanzmarktaufsicht, dabei. Aufsicht über 128 Banken.
Frankfurt. Die neu geschaffene europäische Bankenaufsicht ist am Donnerstag bei der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammengetreten. Aus Österreich wurde Helmut Ettl, einer der beiden Chefs der Finanzmarktaufsicht (FMA), in das 24-köpfige Gremium bestellt. Vorsitzende ist die Französin Daniele Nouy. „Unsere große Herausforderung in den kommenden Monaten wird es sein, alle Vorbereitungen zu treffen, dass die EZB die praktische Aufsicht über die 128 größten europäischen Banken plangemäß mit November des heurigen Jahres übernehmen kann“, erklärt Ettl in einer Aussendung.
Einlagensicherung vorgesehen
Die bald zentral beaufsichtigten Banken aus den 18 Eurozonen-Ländern stehen für mehr als zwei Drittel der Bilanzsumme.
Bevor es so weit ist, müssen sie sich aber noch einem umfangreichen Bilanzcheck unterziehen. Die gemeinsame Aufsicht ist der erste Schritt zur sogenannten Bankenunion, die ein einheitliches Abwicklungssystem für marode Geldhäuser sowie eine Einlagensicherung vorsieht.
Für die neue Aufsicht namens Single Supervisory Mechanism (SSM) braucht die EZB geschätzte 1000 Mitarbeiter, davon 700 bis 800 Aufseher.
De facto kommen diese Mitarbeiter großteils aus den nationalen Aufsichtsbehörden bzw. Notenbanken. Auch in Österreich zieht es einige Experten nach Frankfurt, winken doch dort gute Karrierechancen sowie auch weitaus mehr Geld.
Unsere Herausforderung ist es, dass die EZB die Aufsicht über 128 Banken übernehmen kann.
Helmut Ettl