Weniger Vorschriften, günstigere Baukosten

Markt / 18.02.2014 • 22:16 Uhr
Kräftige Einsparungen erhofft sich die Bauwirtschaft durch eine Entrümpelung der Vorschriften. Foto: Steurer
Kräftige Einsparungen erhofft sich die Bauwirtschaft durch eine Entrümpelung der Vorschriften. Foto: Steurer

54 Möglichkeiten, teure Vorschriften einzusparen, hat das Land Vorarlberg angeregt.

Bregenz, Wien. Phase zwei zur Optimierung von Baukosten ist voll im Gange. Ging es bei der Wohnbauförderung um ein „Mehr“, geht es bei den 54 Vereinfachungsmaßnahmen in den Bauvorschriften, die derzeit beim Österreichischen Institut für Bautechnik (OIB) in Wien bearbeitet werden, um ein „Weniger“. Weniger Bürokratie und vor allem weniger Kosten.

Rege Aktivitäten

Die von Landesregierung und Wirtschaftskammer zusammengestellte Liste sei derzeit im Mittelpunkt der Aktivitäten seines Institutes, sagt dessen Geschäftsführer Rainer Mikulits. Zur Übermittlung der Fakten gab es kräftige Begleitmusik: Sollte das Institut, das mit seinen OIB-Richtlinien eigentlich eine Vereinfachung und Vereinheitlichung der Vor­schriften gewährleisten muss, die Vorarlberger Wünsche ignorieren, so werde man das auf Landesebene realisieren, so Landeshauptmann Markus Wallner und Statthalter Karlheinz Rüdisser vor wenigen Monaten. Auch die Bau­wirtschaft stellte den Ingenieuren des OIB die Rute ins Fenster. Obmann Franz Drexel: „Wenn es keine Vereinfachung gibt, wollen wir eine Rückkehr zu einer eigenen Bauverordnung auf Landesebene.“

So weit wird es nicht kommen, glaubt man Mikulits, der von „weitreichenden Änderungen“ spricht. Die Vorschläge der Vorarlberger haben für ordentlich Arbeit gesorgt: Jeder Vorschlag wird auf Tauglichkeit geprüft, in zahlreichen Expertenrunden, so die Nachricht aus dem Institut, wird diskutiert und abgewogen. Nächste Woche gibt es auch eine Klausur auf Einladung des Instituts, zu der alle Landesbauinnungen und alle Bauverantwortlichen der Bundesländer erwartet werden. Der Geschäftsführer der Vorarlberger Bauinnung, Thomas Peter, erwartet sich von dieser Tagung, die drei Tage dauert, konkrete Ergebnisse. „Uns reicht es nämlich langsam“, so der Interessenvertreter.

Gut und vernünftig

Bei den Gesprächen mag es um Vereinfachungen für die Bauwirtschaft gehen, wichtiger ist aber, dass sich die Baukosten verringern. Genau das verspricht OIB-Chef Rainer Mikulits: „Das Bauen wird  durch die Änderungen deutlich billiger werden.“ Konkrete Beispiele, wo ohne Qualitätsverlust gespart werden kann, will der Fachmann noch nicht nennen. „Die 54 Vorschläge sind grundsätzlich sehr gut und vernünftig. Es sind aber auch Dinge dabei, da kann man sicher nichts machen.“ Was umgesetzt wird, und wo das Institut eisern bleiben will, ist im März zu erfahren. Allenfalls könne es bis Ostern gehen, sagt Mikulits. Wie schnell dann die Änderungen beim Häuslebauer ankommen, ist nicht klar. Ab April wird aber auch die
neue Wohnbauförderung das Bauen in Vorarlberg einige Tausend Euro günstiger machen.

Günstig bauen

» Freitag, 21. Februar, 13 Uhr, com:bau, Messe Dornbirn

» Vortrag “Gut und günstig bauen” und anschließende Diskussion

 

Am Podium:

» Thomas Drexel, Architekturautor und -fotograf mit Beispielen zum Thema „Günstig bauen“.

» Am Podium: Ulrike Stadelmann, Arbeiterkammer Konsumentenberatung, Thomas Peter, WKV Bauinnung