Privatkunden zogen bereits Geld ab

Markt / 25.02.2014 • 22:17 Uhr

Für Hypo-Vorstand Michael Grahammer ist die Nervosität völlig unbegründet.

Bregenz. (VN-toh) Landeshauptmann Markus Wallner und Michael Grahammer, Vorstand der Hypo Landesbank Vorarlberg, betonten beim gestrigen Pressefoyer, wie gesund die Vorarlberger Hypo ist. Derzeit würde man über anrechenbare Eigenmittel in Höhe von 1,2 Milliarden Euro verfügen. Gegenüber den gesetzlichen Anforderungen liegt der Überschuss des Eigenkapitals bei rund 577 Millionen Euro.

Während Wallner klarstellte, dass die Landeshaftungen für die Hypo bis 2017 zu 98 Prozent abgebaut werden, gab Grahammer zu Bedenken, dass im Gegenzug zu den anderen Bankengruppen unter den Landeshypothekenbanken kein Haftungsverbund bestünde. „Einzige Organisation, über die man verbunden ist, ist die Pfandbriefstelle“, sagt Grahammer und fügt hinzu: „Allerdings müssen auch dort erst die Bundesländer haften.“ Zum Handkuss käme die Vorarlberger Hypo für die Hypo Alpe Adria also erst wenn das Bundesland Kärnten pleite ginge. „Aber selbst dann könnten wir die Verluste aus eigener Kraft schultern.“ Doch dieses Szenario erachtet Grahammer für sehr un­realistisch.

Bestes Rating

„Die Nervosität, die grassiert“, sagt Grahammer „ist also in keinster Weise gerechtfertigt.“ Die Nervosität, die der Hypo-Chef anspricht, betrifft vor allem Privatkunden. Laut Aussagen Grahammers sind bereits „einige Hunderttausend Euro abgeflossen“, was nicht dramatisch sei, aber sehr ärgerlich.

Denn man habe mit „A1“, erhalten von der Ratingagentur Moody’s, ja nicht umsonst das beste Rating unter allen österreichischen Universalbanken. Ebenso beste Bonität würde der Award „Best Bank of the Year 2013 in Austria“, vergeben vom internationalen Finanzmagazin „The Banker“ der Financial Times, bescheinigen, welche man im vergangenen Jahr erhalten habe.

Zum Jahresende 2013 haftete Vorarlberg noch mit 4,7 Milliarden Euro für die Hypo Landesbank und die Pfandbriefstelle. „Ich sehe keine Gefahr, dass wir irgendwie beansprucht werden könnten“, so der Landeshauptmann. Die Ausgangssituation für das Land sei ausgezeichnet. Mit dem Auslaufen der Haftungen werde man umgekehrt die Haftungsprovision – etwa 1,5 Millionen Euro pro Jahr – verlieren.

Im unwahrscheinlichen Falle einer Insolvenz Kärntens könnten wir die Verluste selbst schultern.

Michael Grahammer

Fakten

Ergebnis der Hypo Landesbank
Vorarlberg vor Steuern

» 2012: 146,3 Millionen Euro (incl. Sondereffekte Rückkauf von Tier- 1-Kapital)

» 2011: 81,6 Millionen Euro

» 2010: 76,5 Millionen Euro

» 2009: 57,3 Millionen Euro