Krim-Krise und China drücken auf die Kurse

schwarzach. Der Konflikt um die Zukunft der Krim sowie die Sorge eines Wirtschaftsabschwungs in China drückten diese Woche auf die Aktienkurse.
Nach der Veröffentlichung
erneut schwacher Konjunkturdaten kamen wieder Zweifel an der tatsächlichen Stärke der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auf. Darüber hinaus wächst im Reich der Mitte die Furcht vor einer Schuldenkrise der Unternehmen. Zum ersten Mal blieb ein Solarausrüster die fällige Zinszahlung für eine Anleihe schuldig. Für eine weitere Enttäuschung sorgten dann auch die chinesischen Exporte. Diese sanken um 18,1 % gegenüber dem Vorjahr. Volkswirte hatten dagegen mit einem Plus von 5 % gerechnet. Es handelt sich um den ersten Rückgang seit September 2013. Auch die nur um 8,6% gestiegene Industrieproduktion im Jänner und Februar 2014 blieb hinter den Erwartungen der Finanzexperten. Dazu kommt, dass auch Anlagendirektinvestitionen und Einzelhandelsumsätze schwächer als erwartet wuchsen. Der Grund für die Wachstumsverlangsamung ist die nachlassende Dynamik des auf Investitionen und Exporten aufbauenden Wirtschaftsmodells. Dieses Modell hatte einst den Superzyklus an den Rohstoffmärkten ausgelöst. Die weltweite Niedrigzinspolitik verstärkte dann diesen Zyklus. Die letztes Jahr eingeleitete Straffung der US-Geldpolitik sorgte dann für eine Gegenentwicklung. Da nun China dazu übergeht, seine Volkswirtschaft stärker auf den Inlandskonsum auszurichten, sinkt u.E. die Gefahr einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft. Wir gehen für das Jahr 2014 weiter von einem Wachstum von 7,3 % aus.
Roland Rupprechter, MBA,
Leiter Asset Management bei der Hypo Landesbank Vorarlberg roland.rupprechter@hypovbg.at