Plan heißt Gewinnzone

Markt / 14.03.2014 • 19:42 Uhr
Plan heißt Gewinnzone

Textilkonzern mit mehr Umsatz im dritten Quartal. Gewinnwarnung für Gesamtjahr bleibt aufrecht.

Bregenz. (VN-reh) Das erste Halbjahr 2013/14 war für den börsennotierten Textilkonzern Wolford von einem Umsatz- und Gewinnrückgang geprägt. Ein Lichtblick gab es nun im dritten Quartal: Der Umsatz stieg um 2,2 Prozent, das bereinigte EBIT von 4,66 auf 5,09 Millionen Euro. Diese Entwicklung sieht Finanzvorstand Thomas Melzer vor allem in den Kosteneinsparungen begründet. In den Bereichen Personal, Material und Logistik wurde der Rotstift angesetzt. Man sehe, dass sich was tue, heißt es bei Wolford. Man befinde sich derzeit in einer Phase nachhaltiger Veränderungen. Um das Unternehmen wieder in die Gewinnzone zurückzuführen, werde die strategische Refokussierung konsequent umgesetzt.

Nichtsdestotrotz: Betrachtet man die ersten drei Quartale gesamt, waren diese von Rückgängen geprägt und das quer durch alle Kennzahlen. Das EBIT sank um fast 40 Prozent, der Gewinn nach Steuern halbierte sich auf 1,74 Millionen Euro. Nur beim Umsatz konnte Wolford nahezu stabil bleiben. Hier war ein Minus von einem Prozent zu verzeichnen. Dabei spielten vor allem negative Währungseffekte aus dem US-Dollar und dem Britischen Pfund eine Rolle. Ohne diese Effekte wäre am Ende ein Plus davorgestanden.

USA am stärksten

Erfreulich entwickelten sich die eigenen Retail-Standorte mit plus fünf Prozent sowie die Online Shops mit Zuwächsen von 21 Prozent. Zurückhaltend zeigte sich der Handel, was Umsatzeinbußen von neun Prozent ergab. Unterschiedlich entwickleten sich auch die verschiedenen Märkte. Die USA sei der derzeit umsatzstärkste Markt, der trotz negativer Währungseffekte Wachstum zeige. Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich gebe es auch auf den Wachstumsmärkten Greater China und in der Golfregion. Deutlich im Plus sei Wolford zudem in Italien, Belgien und Spanien.

Österreich

zeige – nicht ­zuletzt des neuen Standortes am Flughafen Wien – ebenfalls nach oben. In den Märkten Deutschland,

Frankreich, Skandinavien und den Niederlan-

den blieben die Umsätze hinter dem Vorjahr zurück. Größere Rückgänge, insbesondere durch Schließung von Standorten, verzeichnete das Unternehmen in Zentral- und Osteuropa sowie der Schweiz.

Fokus auf Umbruch

Volle Konzentration heißt es nun auf die strategische Umstruktierung. Dabei konzentriere man sich vor allem auf jene Maßnahmen, die unmittelbar zur Stärkung der Umsätze und Verbesserung der Profitabilität führen. „Neben der Konzentration auf Kosten- und Prozessoptimierungen ist es unser erklärtes Ziel, die Marke Wolford im Außenauftritt wieder nachhaltig zu stärken“, betont Vorstands-Sprecher Axel Dreher.

Apropos Vorstand: Nachdem

Vorstandschef Holger Dahmen nach mehr als zehn Jahren an der Spitze des Unternehmens im Jänner den Hut nahm, ist noch kein Nachfolger in Sicht.

Guidance bleibt

Bestätigt wurde indes die Guidance für das gesamte Geschäftsjahr 2013/14. Das heißt, seitens des Vorstandes rechnet man mit einem Betriebsverlust in Höhe von 5 Millionen Euro – darin enthalten seien „nicht wiederkehrende Aufwendungen von rund drei Millionen Euro“. Der Umsatz soll auf Vorjahresniveau verharren. Ziel sei es aber, die Umstruktierung aus dem eigenen Cashflow sowie der Verwertung nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte zu finanzieren. Am Standort Bregenz soll unbedingt festgehalten werden.

Kennzahlen

Wolford Gruppe Mai 2013 – Jänner 2014

» Umsatz: 123,42 Mill. Euro (-1 %)

» EBITDA bereinigt *: 8,68 Mill. Euro (-19 %)

» EBIT bereinigt *: 2,8 Mill. Euro (-39 %)

» Ergebnis vor Steuern: 1,26 Mill. Euro (-66 %)

» Ergebnis nach Steuern: 1,74 Mill. Euro (-45 %)

» Mitarbeiter (im Durchschnitt): 1563 (-3)

» Eigenkapital: 78,95 Mill. Euro (-7%)

» Nettoverschuldung: 14,93 Mill. Euro (-2 %)

» Working Capital: 35,72 (-16 %)

» Bilanzsumme: 144,72 Mill. Euro (-2 %)

* bereinigt um nicht wiederkehrende Aufwendungen von 0,64 Mill. EUR