“Sanktionen stehen uns nicht zu”

Markt / 31.03.2014 • 22:14 Uhr
Hubert Bertsch, Unternehmer und IV-Präsident.
Hubert Bertsch, Unternehmer und IV-Präsident.

Krim-Krise: Für IV-Präsident Bertsch hilft nur ein gemeinsamer Wirtschaftsraum.

Bludenz. (VN-reh) Die Situation auf der Krim und die drohenden Sanktionen gegen Russland sieht Hubert Bertsch, Präsident der Vorarlberger Industriellenvereinigung und seit über 30 Jahren in der damaligen Sowjetunion und den heutigen Nachfolgestaaten unternehmerisch tätig, kritisch. „Die angespannte Situation aufgrund der Krim-Krise hat auch Auswirkungen auf Vorarlberger Unternehmen. Es muss endlich zu einem ernsthaften Dialog der betroffenen Partner, Russland, Ukraine und der EU, kommen. Europa kann und wir Unternehmer wollen es uns nicht leisten, auf diesen Wachstumsmarkt vor unserer Haustüre zu verzichten“, betont Bertsch. Es sei abzusehen gewesen, dass es sich Russland nicht einfach bieten lasse, was in der Ukraine geschieht. Man hätte früher mit Präsident Putin in Kontakt treten sollen, um einen demokratischen Umsturz in der Ukraine gemeinsam zu begleiten, ist Bertsch überzeugt.

„Sanktionen gegen Russland stehen uns und vor allem den USA nicht zu. Es ist im Moment auch nicht das zentrale Thema, ob die USA oder die EU den Beitritt der Krim zur russischen Föderation akzeptieren. Das Wichtigste ist, dass dies dem Willen der Bevölkerung entspricht, denn neben dem Völkerrecht gibt es auch das Recht eines Volkes“, findet der IV-Präsident klare Worte.

Lissabon bis Wladiwostock

Aus diesen Gründen halte er nichts von Sanktionen, welche ja nur Gegensanktionen zum Schaden aller hervorrufen. Bertsch weiter: „Am Ende hilft nur ein gemeinsamer Wirtschaftsraum, von dem EU, die Ukraine und Russland gleichermaßen profitieren. Den gemeinsamen Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok propagiert Präsident Putin übrigens schon seit Längerem. Die sehr guten Beziehungen zwischen den Unternehmungen Russlands, der EU und der Ukraine, vor allem aber auch diejenigen zwischen den Menschen dieser Region, müssen daher trotz dem politischem Gepolter weiter ausgebaut und intensiviert werden.“

Wir können es uns nicht leisten, auf diesen Markt zu verzichten.

Hubert Bertsch