“Gute Bedingungen für PV-Anlagen”

Markt / 18.04.2014 • 20:09 Uhr
Die VN berichteten am 15. April über die Situation in der Solar-Branche.
Die VN berichteten am 15. April über die Situation in der Solar-Branche.

Keine Krise: Energie­institut sieht unverändert große Nachfrage nach Photovoltaik.

Schwarzach. „Die Rahmenbedingungen in Vorarlberg sind für kleine Anlagen derzeit ausgezeichnet“, meint der zuständige Bereichsleiter Wilhelm Schlader im Energieinstitut Vorarlberg. Denn bei Bund und Land seien ausreichend Fördermittel reserviert, die Bundesmittel können bis Jahresende abgerufen werden.

Zusätzlich gebe es von den illwerke-vkw für die ersten 4000 eingespeisten Kilowattstunden Sonnenstrom jeweils 12,5 Cent. „Das ist mehr als irgendwo sonst in Österreich und das Dreifache vom derzeitigen Marktpreis“, begründet Schlader und kann deshalb das große Jammern der Photovoltaik-Branche – die VN berichteten – nicht nachvollziehen.

Ökostrom im Vormarsch

Von einer kränkelnden Photovoltaik-Branche will auch Karl Dörler, Geschäftsführer der VKW-Ökostrom GmbH, nichts wissen. 2013 habe seine Gesellschaft Verträge mit über 1000 neuen Anlagenbesitzern abgeschlossen, doppelt so viele wie noch im Jahr davor. Dadurch betrage bei VKW-Ökostrom der Sonnenstromanteil aus Vorarlberg auch bereits über fünf Prozent. Und auch für heuer erwartet Dörler keinen Rückgang: „Täglich werden mehrere neue Einspeiseverträge abgeschlossen.“

PV-Strom verdreifacht

Laut dem Amt der Vorarlberger Landesregierung hat sich die produzierte Menge PV-Strom in Vorarlberg seit 2010 verdreifacht. Stark gestiegen ist dabei der Anteil an Anlagen zur Eigenbedarfs­deckung.

Dass die Fördersituation für große Anlagen stark verbesserungswürdig ist, bestreiten weder Schlader noch Dörler. Für Anlagen zur Deckung des Eigenstrombedarfs aber stünden derzeit absolut alle Zeichen auf grün, versichern die beiden.

Bereits 29.000 Unterschriften

Unterdessen läuft weiterhin die Petition des Branchenverbandes PV Austria gegen den jüngsten Erlass, wonach der Verbrauch von selbstproduziertem Strom mit einer Abgabe von 1,5 Cent je Kilowattstunde (kWh) „besteuert“ wird. Mittlerweile haben 29.000 ihren Unmut über den Erlass mittels Unterschrift kund getan. Diese Abgabe trifft zwar kaum jemanden, da man eine riesige Anlage bräuchte und auch noch einen hohen Stromverbrauch haben müsste, wie Experten gegenüber den VN erklärten. Dennoch sorgte dieser Erlass für viel Verunsicherung bei den Betreibern, Aspiranten und Kunden der Photovol­taik-Branche.

Die Rahmenbedingungen sind für kleine Anlagen sehr gut.

Wilhelm Schlader

Zahlen zu PV-Anlagen

» 1619 PV-Anlagen speisten im September 2013 in das Stromnetz ein

» 2098 PV-Anlagen speisen derzeit ins Stromnetz ein

» 44 Projekte kamen dieses Jahr bei der Fördervergabe durch die OeMag zum Zug

» 12,5 Cent je kWh zahlt die VKW-Ökostrom GmbH für eingespeisten Sonnenstrom