Einsatz für die Gläubiger

Seit 2009 betreibt der AKV EUROPA in Feldkirch eine eigene Geschäftsstelle.
Feldkirch. Seit mittlerweile 90 Jahren setzt sich der Alpenländische Kreditorenverband, kurz AKV, für die Interessen von Gläubigern ein. 2009 wurde eine Dependance in Feldkirch eröffnet, um bei Insolvenzverfahren an den verschiedenen Gerichten schnell vor Ort sein zu können. In der Zeit davor gab es hierzulande lediglich eine Repräsentanz.
Im kleinen Büro im beschaulichen Stadtteil Tosters stapeln sich die Akten. Dr. Katharina Fürweger – die Juristin leitet die Geschäftsstelle seit Dezember 2012 – bereitet sich gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Bianca Lins auf bevorstehende Termine vor. Dienstag, so erzählt die Tirolerin, sei immer Privatkonkurs-Großkampftag an den Bezirksgerichten in Feldkirch, Bregenz und Bludenz. Die Gründe für eine Verschuldung seien sehr unterschiedlich. Zu den häufigsten zählen laut Fürweger Arbeitslosigkeit, der falsche Umgang mit Geld sowie ehemalige Selbstständigkeit, aber auch Krankheit und Familienprobleme könnten in die Überschuldung führen. Ihre Arbeit bezeichnet die Juristin als spannend und abwechslungsreich. „Als Gläubigervertreter muss man auch Verständnis für den Schulder haben. Sicher gibt es einige, die das System ausnützen. Es gibt aber auch Menschen, die völlig unverschuldet in die finanzielle Misere geraten.“ In der Regel müssen Schuldner über die Dauer von sieben Jahren mindestens zehn Prozent ihrer Forderung zurückzahlen. Schlussendlich, so sagt Fürweger, müsse man sich natürlich jeden Fall einzeln anschauen. Die Zahl der Privatkonkurse war im ersten Quartal 2014 rückläufig: Es wurden 156 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet – um 10,86 Prozent weniger als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Daraus lässt sich laut Fürweger jedoch kein Trend ablesen. „In nächsten Quartal kann es schon wieder ganz anders aussehen“, meinte die Expertin. Im Bereich der Unternehmen sind heuer im ersten Quartal 50 Verfahren eröffnet worden. Das entspricht einer Steigerung von 61,29 Prozent. Dieser starke Anstieg ist für die AKV-Juristin jedoch keine Überraschung: „Denn das erste Quartal 2013 war verhältnismäßig ruhig.“ Der Anstieg heuer sei daher eher als Rückkehr auf das Niveau der Vorjahre zu sehen. Zudem seien Pleiten, von denen viele Dienstnehmer betroffen gewesen sind, bisher „zum Glück ausgeblieben“.
Neben der Insolvenzvertretung ist der AKV auch in den Bereichen Wirtschaftsauskunft, Inkasso, Treuhand und Unternehmensberatung tätig.

Mitarbeiterin
Ich arbeite hier zwei Tage in der Woche. Die Tätigkeit ist wahnsinnig abwechslungsreich und spannend, wie ich finde. Aber auch eine sehr gute Ergänzung zu meinem Jus-Fernstudium.


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Ich arbeite hier zwei Tage in der Woche. Die Tätigkeit ist wahnsinnig abwechslungsreich und spannend, wie ich finde. Aber auch eine sehr gute Ergänzung zu meinen Jus-Fernstudium.
Fakten zur Firma
» Standort: Alberweg 15, Feldkirch
» Mitarbeiter: 2
» Tätigkeiten: Vertretung in Privat- und Firmeninsolvenzverfahren, persönliches Inkasso
Weitere Infos zum Unternehmen auf www.akv.at