Ein Betriebsgebiet sucht seinen Interessenten

Michael Tinkhauser, Bürgermeister von Bludesch, zeigt auf die leere Betriebsfläche. Foto: VN/Hofmeister.
Betriebsflächen sind begehrt. Dennoch wartet fünf-Hektar-Areal immer noch auf Käufer.
Bludesch. Vor acht Jahren gab es in Vorarlberg eine große Euphorie. Denn es kündigte sich am ehemaligen Degerdon-Areal in Bludesch ein Hightechpark samt Forschungs- und Entwicklungszentrum an. Das Betriebsgelände in Gais sollte unter anderem Hightech-Schmiede auch für Airbus sein, 600 Arbeitsplätze sollten entstehen. Aber dieser Traum war schnell ausgeträumt, wortwörtlich zerplatzt wie eine Seifenblase.
Seither liegt das Areal brach, das Grundstück steht zum Verkauf. Mittlerweile im Besitz der Illwerke konnte für das fünf Hektar große Grundstück bislang kein Käufer gefunden werden. An was das liegt, das kann sich Michael Tinkhauser, Bürgermeister von Bludesch, nicht so recht erklären. Ist er doch von der Attraktivität des Grund und Bodens vollstens überzeugt. „Überall liest man, dass attraktive Betriebsgebiete dringend gesucht werden“, so Tinkhauser. Zuletzt im Wirtschaftsleitbild des Landes, wo zu lesen war, dass man bei der Zurverfügungstellung von Betriebsflächen noch große Aufgaben zu bewältigen habe und kaum mehr Grundstücke über 10.000 Quadratmeter verfügbar seien. „Und bei unserem Betriebsgebiet in Bludesch handelt es sich immerhin um eines der letzten als Industriefläche (BB-II) gewidmeten Grundstücke in Vorarlberg“, wundert er sich über fehlendes Interesse.
Gemeinde steht bereit
Das Areal sei jedenfalls bestens aufgestellt: Der Hochwasserschutz wurde beispielsweise umgesetzt, zudem bestehe eine ausgezeichnete Verbindung zu Bahn und Bus sowie ein Autobahnanschluss in direkter Nähe. Gesucht werde nun ein mitarbeiterintensiver Betrieb, so Tinkhauser, der das ganze Areal kaufen bzw. im Baurecht erwerben würde. Eine Teilung des Grundstücks war zwar einmal angedacht, die Idee wurde aber wieder verworfen. So biete es nun für ein einzelnes, großes Unternehmen entsprechend Raum und die Chance sich auch die kommenden Jahre weiterzuentwickeln. „Wenn es einen Interessenten gibt, stehen wir bereit“, betont der Bürgermeister, für dessen Gemeinde eine Ansiedelung natürlich auch kommunaltechnisch sehr interessant wäre.
Eine Erfolgsmeldung zum Betriebsgebiet gibt es übrigens zu vermelden. Auf dem gegenüberliegenden Grundstück auf der anderen Straßenseite soll nun gebaut werden. Beim Unternehmen Luna Trading erfolgte letzte Woche bereits der Spatenstich. Investiert werden 2,5 Millionen Euro in ein Verwaltungs- und Logistikgebäude. Am neuen Standort wird auf 770 m2 Bürofläche und 850 m2 Lager- und Kommissionierfläche Platz für 60 Mitarbeiter geschaffen. Nachbar wird Müller & Stark Montagen. „Für kleinere Gewerbeflächen ist der Bedarf da“, erklärt der Bürgermeister. Nun warte man eben noch auf einen Käufer für die 50.000 Quadratmeter.
Von der Infrastruktur sind wir als Gemeinde bestens aufgestellt.
Michael Tinkhauser