Zahlungsverzug hat Folgen
Weniger Mitarbeiter, weniger Investitionen: Zahlungsverzug hemmt Unternehmen spürbar.
Wien. Verspätete Zahlungen hemmen die Wirtschaft spürbar. Eine Vielzahl von Firmen kann deshalb weniger Mitarbeiter einstellen oder muss gar Jobs abbauen, ergab eine Umfrage im Auftrag des internationalen Inkasso-Büros Intrum Justitia. Geplante Investitionen oder eine Expansion müssten manchmal deshalb abgeblasen werden. Am härtesten getroffen werden mittelgroße Firmen. Laut European Payment Index 2014 gibt eine von vier europäischen Firmen an, dass Zahlungsrückstände sogar zu Kündigungen geführt haben. Obwohl sowohl die Konsumenten als auch die Öffentliche Hand ihre Rechnungen rascher zahlen als im Jahr davor, ist die Summe der Forderungsausfälle von 3,0 auf 3,1 Prozent gestiegen. In Österreich entsprechen die Forderungsausfälle 2,1 Prozent der Unternehmensumsätze. 55 Prozent der europaweit befragten 10.000 Unternehmen gaben an, dass sie mit Zahlungsrückständen oder Zahlungsausfällen von Rechnungen konfrontiert sind.
Die befragten Unternehmer spüren mehrheitlich auch noch keinen Wirtschaftsaufschwung. In Österreich gaben nur 25 Prozent an, sie hätten positive Wirkungen wahrgenommen, in Schweden, Ungarn oder Serbien traf das überhaupt nur auf zwei Prozent der Befragten zu. Positiver gestimmt sind die Führungskräfte in den Niederlanden, Dänemark und Litauen, wo 36 bis 44 Prozent der Befragten Anzeichen für die Erholung der Wirtschaft feststellten.