Kleinste Unternehmen mit großen Leistungen

Markt / 20.05.2014 • 19:08 Uhr
Julien Nagel ist einer von über 10.000 EPU, die unsere Wirtschaft bereichern.  Foto: Hechenberger  
Julien Nagel ist einer von über 10.000 EPU, die unsere Wirtschaft bereichern. Foto: Hechenberger  

Qualifizierung, Netzwerke, Service und ­soziale Absicherung sind die Säulen der Vorarlberger EPU-Politik.

Feldkirch. (VN) Mit seiner Meinung war der nunmehr ehemalige Wirtschaftskammer-Vizepräsident Fritz Amann ziemlich allein: Stärker denn je prägen Ein-Personen-Unternehmen (EPU) das Bild der Unternehmenslandschaft. In Vorarlberg sind rund 52 Prozent aller Unternehmen EPU, exakt sind es 10.454 Einzelkämpfer im Ländle. Diese Entwicklung ist das Resultat eines wirtschaftlichen Wandels von einer industriellen Wirtschaft mit Großbetrieben hin zu einer Wissensökonomie. Hier finden auch die kleinsten Unternehmen Platz. Sie haben Zugriff zu den modernsten Technologien, sind kreativ, stark wissensbasiert und bringen ihre Fähigkeiten hervorragend zur Geltung. EPU sind flexibel und nahe am Kunden.

„Der Wirtschaftskammer Vorarlberg ist die Stärkung der EPU ein zentrales Anliegen: Im Bereich der Qualifizierung, des Services, der sozialen Absicherung und der Netzwerke“, erklärt Wirtschaftskammer-Präsident

Manfred Rein und betont: „Das typische Ein-Personen-Unternehmen gibt es nicht. Sie unterscheiden sich in Bezug auf ihre Branchenzugehörigkeit, das zeitliche Ausmaß der selbstständigen Tätigkeit und die Dauer der Selbstständigkeit.“ Ziel ist es, im Rahmen der Offensive für die EPU spezifisch auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Maßnahmen zu setzen.

Qualifizierung

„Uns geht es um die unternehmerischen Grundqualifizierungen bis hin zu Qualifizierungen in der strategischen Unternehmensführung oder Coaching bei der Anstellung des ersten Mitarbeiters“, betont die Unternehmerin und EPU-Sprecherin der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Susanne Rauch.

EPU arbeiten zu 47 Prozent ohne Netzwerke und zu 49 Prozent von zu Hause aus. „Mit einem breiten Angebot an Plattformen und Veranstaltungen sollen EPU besser vernetzt und zu Kooperationen animiert werden“, so EPU-Sprecherin Rauch weiter. Neu eingerichtet wurden eine EPU-Kooperationsbörse und ein EPU-Tag. Zudem sollen die bestehenden Netzwerke wie Junge Wirtschaft, Frau in der Wirtschaft, Kreativwirtschaft, um die wichtigsten zu nennen, stärker für EPU nutzbar gemacht werden.

Mit einem breiten Angebot an Plattformen und Veranstaltungen wollen wir EPU besser vernetzen.“

Susanne Rauch