Wolford schließt Shops

Bregenz. (VN-toh) Der angeschlagene Bregenzer Strumpfhersteller Wolford wird bis Ende Juni 20 seiner weltweit rund 120 eigenen Standorte schließen, kündigte der neue Wolford-Chef Axel Dreher im aktuellen „Format“ an. Damit und mit einer Produktumstellung soll im laufenden Geschäftsjahr der operative Turnaround gelingen.

Wolford hat das Geschäftsjahr 2013/14 mit Ende April abgeschlossen. Die Bilanz wird im Juli veröffentlicht. Zuletzt ging das Unternehmen von einem Verlust von fünf Millionen Euro aus. Wolford hat in den ersten drei Quartalen 2013/14 einen starken Gewinneinbruch erlitten. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) sank im Jahresabstand um 39 Prozent auf 2,8 Mill. Euro und der Gewinn nach Steuern halbierte sich von 3,17 auf 1,74 Mill. Euro. Der Umsatz ist bei 123,42 Mill. Euro stabil gewesen (minus 1 Prozent).

Um das Unternehmen wieder flott zu machen, will sich Wolford künftig wieder „verstärkt um Strümpfe kümmern“, so Dreher. Wolford kündigte bereits im Dezember letzten Jahres an, Bademode sowie Oberbekleidung aus dem Sortiment zu streichen und sich künftig wieder den Kernkompetenzen zu widmen – also back-to-the-roots zu gehen.

Produktion nach Slowenien

Mit Ende April sei auch die Produktionsverlagerung abgeschlossen worden, heißt es in dem Bericht. Die gesamte manuelle Fertigung wanderte in den letzten Jahren vom Bregenzer Standort zum Werk in Slowenien, im abgelaufenen Geschäftsjahr die verbleibenden 90 Stellen. In Bregenz befinden sich nach wie vor Teile der Produktion wie die Strickerei und Färberei.

18 Shops in Österreich

Neben den eigenen Standorten vertreibt Wolford seine Produkte auch an 87 von Partnern geführten Standorten. Dazu kommen 51 Verkaufsstellen in Outlets oder Shop-in-Shops. In Österreich ist der Strumpfkonzern mit 18 Geschäften vertreten, zwei davon werden von Partnern geführt.

Hierzulande zeigt man sich mit dem Geschäftsgebahren nicht zuletzt wegen der verstärkten Präsenz am Wiener Flughafen zufrieden.

Aktie erholt sich

Zuletzt wieder aufwärts ging es indes mit der Aktie. Nach einem Tiefststand der letzten zwölf Monate von 17,30 Euro je Papier (Freitag, 31. Jänner) und dem Einstieg des neuen Hauptaktionärs, des deutschen Dot.com-Millionärs Ralph Bartel, kletterte die Aktie am gestrigen späten Nachmittag auf 20,095 Euro.