Tourismus ringt um 130 Saisoniers
Kontingent stark reduziert, Vergabe zunehmend bürokratisch und zentralisiert.
Feldkirch. (VN) Die Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Vorarlberg verlangt für heuer wieder 130 Saisonierstellen statt der heuer genehmigten 100 Arbeitsplätze für Mitarbeiter aus Nicht-EU-Ländern. „Wir brauchen keine neuen Arbeitskräfte aus Drittstaaten, aber wir verlangen, dass Mitarbeiter, die schon lange bei uns sind, auch in Zukunft beschäftigt werden dürfen“, so Spartengeschäftsführer Harald Furtner gegenüber den VN. „Unsere Betriebe brauchen diese Fachkräfte dringend“, so Furtner, der die Begründung für die Reduktion, unter den Einheimischen sei im Tourismus die Arbeitslosigkeit gestiegen, nicht gelten lässt. „Bereinigt man die Statistik um die nicht vermittelbaren Arbeitslosen im Tourismus, geht die Quote in Wahrheit gegen null.“ Heftig wird von den Touristikern auch die Vorgabe des Sozialministeriums kritisiert, dass Asylwerber in das Kontingent miteinberechnet und langjährigen Mitarbeitern vorgezogen werden müssen. Die Reduktion des Kontingentes sei schlimm genug, hinzu kommt, dass das AMS nun Plätze für Asylanten zurückbehält, für die noch gar keine Anträge vorliegen. Furtner kritisiert weiters, dass die Vergabe von Saisonkontingenten beim AMS zunehmend zentralisiert werde. Damit entscheiden AMS-Beamte über die Verteilung von Kontingentplätzen, die wenig Bezug zur Praxis haben. „Die Vergabe wird dadurch unnötig bürokratisiert und muss wieder den praxisorientierten AMS-Regionalgeschäftsstellen übertragen werden“, fordert Furtner. AMS-Chef Anton Strini verweist Furtner an die Sozialpartner, „die die Kontingente bestimmen“, das AMS führe nur aus, was beschlossen werde. „Und das in den Regionalstellen“, so Strini, der die Aufregung nicht versteht.