15 Millionen in fünf Monaten

Markt / 03.07.2014 • 22:23 Uhr
Die Bagger sind am Hochjoch aufgefahren.  Foto: VOL
Die Bagger sind am Hochjoch aufgefahren. Foto: VOL

Baubeginn für Panoramabahn am Hochjoch: Eine logistische Herausforderung.

Schruns. Am Hochjoch in Schruns sind die Bagger aufgefahren. In den kommenden fünf Monaten entsteht die Panoramabahn, eine 8er-Gondelbahn, die mit einer Länge von 2370 Metern neue Maßstäbe im Skigebiet der Silvretta Montafon setzen soll. Die neue Bahn, die Anfang Dezember in Betrieb geht, verbindet Kapell und Grasjoch und ersetzt die bestehende Kreuzjochbahn mit der Verlängerung in Richtung Seebliga. Für die Skifahrer bedeutet die Panoramabahn einen deutlichen Zeitgewinn. Dauerte die Fahrt mit der Sennigrat- und der Kreuzjochbahn bisher über 40 Minuten, gelangt man künftig in nur acht Minuten auf 2375 Meter Höhe.

Berg- und Talstation „recycelt“

Dafür werden in den kommenden fünf Monaten rund 15 Millionen Euro investiert. 12,5 Millionen in die Bahn, der Rest in Beschneiungsanlagen und den Bau neuer Pisten und Skirouten. „Power-Shopping“ im wahrsten Sinne des Wortes nennt das Roman Sandrell, Bergbahnleiter bei der Silvretta Montafon. Dabei sind Tal- und Bergstation nicht neu, sie stammen von der Floriade-Bahn, die auf der Internationalen Gartenausstellung im niederländischen Venlo in Betrieb war.

Logistisch ist das Projekt eine echte Herausforderung: Neben den Bagger- und Aushub­arbeiten sowie dem Bau der Berg- und Talstation müssen auch elf Stützen betoniert werden. Der Transport des Betons erfolgt mittels Helikopter im Minutentakt. Zusätzlich erleichtert eine Materialseilbahn den Transport in dem schwierigen Gelände. Umgesetzt werden die Arbeiten dabei fast ausschließlich von heimischen Unternehmen.

Mehr Hotels für das Montafon

Insgesamt wurden von der Silvretta Montafon in den vergangenen sechs Jahren rund 100 Millionen Euro am Hochjoch investiert. Das Projekt sei das letzte fehlende Bindeglied zur Montafon Totale, die längste Talabfahrt Vorarlbergs, die vom Kreuzjochsattel startet. Und für Georg Hoblik, Vorstand der Silvretta Montafon, ist es auch das letzte Seilbahnprojekt. Denn künftig wird er sich um die touristische Infrastruktur an allen Silvretta-Montafon-Standorten kümmern. Konkret geht es um die Suche nach Investoren. „Denn wir brauchen in allen Kategorien Hotels“, erklärt Hoblik. Aktuell seien zwei Drittel der rund 18.000 Gästebetten private, nur ein Drittel gewerbliche Betten. Und immer mehr private Vermieter fallen weg. Um mehr Hotels ins Montafon zu bekommen, hat die Silvretta Montafon deshalb verschiedene Grundstücke mit insgesamt über 50.000 Quadratmetern erworben. Konkrete Gespräche mit potenziellen Investoren seien derzeit am Laufen. Allerdings wolle er noch keine Details verraten. „Wie wenn man mit einer Frau dreimal ausgeht, aber noch nicht vom Heiraten sprechen will.“

15 Millionen in fünf Monaten

Panoramabahn

» Bahnsystem: Einseilumlaufbahn mit 8er-Kabinen
» Höhe Talstation: 1750 m

» Höhe Bergstation: 2375 m

» Länge: 2374 m

» Förderleistung: 2360 Personen pro Stunde

» Fahrgeschwindigkeit: 6 Meter pro Sekunde

» Anzahl Stützen: 11

» Anzahl Gondeln: 65