Punktlandung: Das Grüneck wurde erst kurz vor Eröffnung fertiggestellt – „Jetzt sieht es perfekt aus“

Mit 400 Sitzplätzen, digitalem Service und Panoramaausblick: Das Bergrestaurant Grüneck am Golm wurde feierlich eröffnet.
Vandans Roter Teppich, Glühmost und gebrannte Mandeln: So wurden rund 250 geladene Gäste bei der Eröffnung des neuen Bergrestaurants Grüneck an der Talstation der Golmerbahn empfangen. Es sei eine „Punktlandung“ gewesen, wie Harald Feldkircher, Leiter des Facility-Managements bei der illwerke vkw, mitteilte. Am Vortag hatten Handwerker noch bis Mitternacht gearbeitet, am Morgen kamen die Reinigungskräfte. In den vergangenen Tagen hatte das Team intensiv am Feinschliff gearbeitet – bis zur letzten Minute ging es rund, wie Judith Grass, Geschäftsführerin der GSL Tourismus GmbH, erklärte: „Jetzt sieht es perfekt aus.“


Für Bauaufsicht Klaus Schröcker war es ein „riesiges Projekt“, doch trotz der großen Verantwortung habe er „eine Gaudi“ gehabt. Fast alles wurde über die Straße transportiert, kleinere Dinge kamen zum Schluss mit der Gondel hinauf. Auch bei der Anlieferung größerer Bauteile sei es zu keinen Problemen gekommen. Nur der Wasserspeicher musste vor Ort zusammengeschweißt werden. Selbst die 60.000-Liter-Tanks wurden hinaufgebracht. Noch bis in den November hinein fuhren Lkws Lebensmittel hoch. Frische Ware kommt nun mit der Gondel.


Projektleiter Marcus Weber unterstützte Klaus Schröcker bei der Koordination der Baustelle. Immerhin waren zeitweise bis zu 150 Arbeiter unterschiedlicher Gewerke gleichzeitig vor Ort. „Oftmals waren die Tage zu kurz“, meinte Feldkircher angesichts der Menge an Arbeit. „Aber es war immer eine gute Stimmung auf der Baustelle.“ Gerd Wegeler, Vorstandsmitglied der illwerke vkw, betonte, dass das Grüneck die Destination maßgeblich stärke. „Doch ohne entsprechende Partner funktioniert so ein Projekt nicht“, sagte er. Beim Bau waren zahlreiche regionale Firmen beteiligt.


Feldkircher kann sich noch gut an den Moment erinnern, als das alte Grüneck-Restaurant endgültig Geschichte war: Ein großer Abrissbagger riss das Schild mit dem Schriftzug „Grüneck“ herunter. „Da wusste ich, dass wir fertig werden müssen.“ Das Bauen in den Bergen sei immer eine Herausforderung, sagte Architekt Carlo Baumschlager. Das Besondere an diesem Projekt sei für ihn der Ort selbst. Die Architektur des Gebäudes orientiere sich am Rundumblick. „Man sieht in alle Richtungen hinaus.“



1972 wurde das alte Grüneck errichtet, 2024 abgerissen. 35 Millionen Euro kostete der Neubau. Das neue SB-Restaurant bietet 400 Sitzplätze – innen wie außen. Schon in der Planungsphase habe man sich gefragt, ob ein Selbstbedienungsrestaurant überhaupt noch zeitgemäß sei. Grass schilderte, wie die Digitalisierung im Grüneck umgesetzt wurde: „Wir haben uns viel in der Schweiz, in Tirol und Salzburg angeschaut. Gerade die Schweizer sind deutlich weiter. Wir haben viel von ihnen übernommen.“


Mittels Smartphone scannt man einen QR-Code am Tisch. Danach bestellt man über eine App oder auf der Website Speisen und Getränke, die direkt an den Tisch geliefert werden. Die Bezahlung erfolgt ebenfalls digital – per Paypal, Debit- oder Kreditkarte. Alternativ stehen zwei Kassen zur Verfügung. Roboter sind bereits im Einsatz, derzeit jedoch nur für das Abräumen. „Wir haben sehr stark aus der Sicht der Gäste gedacht“, so Grass.



Zum Grüneck gehören neben dem SB-Restaurant mit Indoor-Spielplatz, das À-la-carte-Restaurant Feineck, ein Skischulbüro, Skiverleih, Skishop sowie ein Skikindergarten. Für Gäste weniger sichtbar sind Lager- und Kühlräume, Mitarbeiterunterkünfte und die Pistenbullygarage samt Werkstätte.



Auch Landtagsabgeordnete Monika Vonier zeigte sich begeistert: „Der erste Eindruck ist einfach nur Wow.“ Sie nannte das Grüneck ein „gelungenes Projekt“ mit einem „stimmigen Konzept“. Pfarrer Hans Tinkhauser segnete das neue Grüneck. „Es erfüllt mich mit großer Freude und Stolz, dieses Gebäude zu segnen.“



Zwar war es am Freitag dicht bewölkt und nebelverhangen, doch Grass warb für das „unglaubliche Panorama“, das man hier normalerweise genießen könne. Ein Grund, wie sie sagte, wiederzukommen.







