Hightech in der Tischlerei

Die wiederaufgebaute Tischlerei des Klosters Mehrerau punktet mit ihrem Maschinenpark.
Bregenz. Den 4. Mai 2012 wird Harald Karg wohl nie vergessen. Die gesamte Tischlerei des Klosters Mehrerau samt Zimmerei und Holzlager stand in Vollbrand. Nichts war mehr zu retten. „Dank eines rasch gefundenen Ausweichquartiers konnten wir alle bestehenden Aufträge bewerkstelligen. Keinen einzigen Kunden haben wir verloren“, freut sich Karg über den Zusammenhalt des gesamten Teams und die Kundentreue in dieser schwierigen Zeit. Karg führt seit 2002 als Betriebsleiter und Geschäftsführer die Tischlerei Mehrerau. Innerhalb von 15 Monaten entstand am alten Standort ein architektonisch gelungenes Betriebsgebäude mit einer Gesamtnutzfläche von knapp 3000 m2. Ein hoch technisierter Maschinenpark und motivierte Mitarbeiter ermöglichen eine breite Palette an Fertigungsmöglichkeiten, die in dieser Form im holzverarbeitenden Gewerbe außergewöhnlich ist.
Sonderwünsche und mehr
Rund die Hälfte des Auftragsvolumens kommt von Industriekunden. Hier werden unter anderem Verpackungskisten aus Holz in Sondergrößen, also außerhalb der Euro-Norm, erzeugt. Gemeinsam mit Blum entwickelte man spezielle Boxen, die nunmehr regelmäßig und in großer Stückzahl an den Beschlägehersteller ausgeliefert werden. „Bei der Firma Wolford sind wir quasi Haus- und Hoftischler. Spengler- und Dachdeckerbetrieben bieten wir Plattenzuschnitte nach Maß an“, nennt Karg Beispiele der Angebots-Vielfalt. Daneben stattet sein Team komplette Einfamilienhäuser aus – von der Garderobe über die Küche und die Bademöbel bis hin zu Schlafzimmern. „Unseren Kunden können wir eigene Pläne in 3-D-Qualität anbieten.“
Ein Großteil der Arbeitsschritte läuft über computergesteuerte Maschinen, auch CNC-Technik kommt zum Einsatz. Den Rohstoff Holz bezieht die klösterliche Tischlerei aus der näheren Umgebung. Über Arbeitsmangel kann Karg nicht klagen. Die Auftragsbücher seien dank Mundpropaganda voll.

Nach einem Schnuppertag habe ich diesen Beruf ausgewählt, weil er so abwechslungsreich ist. Die Kollegen sind total nett und zeigen mir alles.

Wir sind vom Alter her ein bunt gemischtes Team, das gut funktioniert. Ich bin zuständig für das Holzlager, den Zuschnitt und die Trockenkammer.

Mit den computergesteuerten Maschinen macht das Arbeiten Spaß. An einem Tag bin ich in der Lackiererei, am nächsten zeichne ich CAD-Pläne.
Fakten zur Firma
» 9 Mitarbeiter werden beschäftigt, davon 2 Lehrlinge
» Rund 700 m³ Holzbedarf jährlich
» 50 Prozent Sonderanfertigungen für Industriebetriebe
Weitere Infos zum Unternehmen unter k_m@aon.at