Umsatzplus und eine Personalie

Höchst. (VN-reh) Wenn Gerhard und Herbert Blum von einem „guten“ Jahr sprechen, heißt das im Falle des abgelaufenen Geschäftsjahres 2013/14 ein Umsatzplus von 9,4 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Einen Grund für die gute Entwicklung sieht Geschäftsführer Gerhard E. Blum vor allem im Aufschwung in den USA, im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Osteuropa. Auch in Westeuropa befinden sich die von der Krise betroffenen Märkte wieder auf Erholungskurs. Ein zweiter Grund ist die hohe Innovationskraft. 52 Patente und ein zweiter Platz im österreichischen Erfinderranking sprechen eine klare Sprache. Ein neues Boxsystem (Legrabox) oder die neue elektrische Lösung für integrierte Kühl/Gefriergeräte und Geschirrspüler ohne Griff sind nur zwei Beispiele der Forschungs- und Entwicklungsarbeit.

Auch investiert hat der weltweit tätige Beschlägehersteller wieder kräftig. 156 Millionen Euro flossen in Bauten und Produktionsanlagen, und das zu über 90 Prozent in Vorarlberg. Der 26,8 Millionen Euro teure Erweiterungsbau beim Werk 7 in Dornbirn wurde bezogen, im Werk 2 in Höchst für 2,9 Millionen Platz für neue Büroflächen geschaffen. Im Werk 3 in Höchst wurde das technische Zentrum um 16,7 Millionen erweitert. International wurde in einen Neubau in Mexiko investiert, genauso wie in Erweiterungsbauten in Polen und Russland. Die Investitionstätigkeit soll auch heuer weitergehen. Stehen doch eine Erweiterung des Hochregallagers beim Werk 2 sowie ein neues Produktionsgebäude und Hochregallager in Bregenz an. Zudem wurde in Dornbirn Wallenmahd ein Grundstück für den Bau eines neuen Werkes erworben, genauso wie das ehemalige Palaoro-Grundstück an der Höchster Kreuzdorfstraße.

Generationenwechsel

In den verschiedenen Werken spielt auch der Umweltgedanke eine wichtige Rolle, werden doch mittlerweile 50 Prozent des Heizwärmebedarfs über die eigene Wärmerückgewinnung abgedeckt, erklärt Herbert Blum (63), der im Juli nach über 35 Jahren seine Funktion als Geschäftsführer der Julius Blum GmbH zurückgelegt hat. Dieser Schritt sei lange vorbereitet worden. Er bleibt aber weiterhin Geschäftsführer der Blum Verwaltung GmbH (Eigentümerin der Julius Blum GmbH) und ist dadurch in alle wichtigen strategischen Entscheidungen eingebunden. Daher könne man nicht von einer echten Pension sprechen, betonte Gerhard Blum (59). Neu im 18-köpfigen Führungskreis der Julius Blum GmbH ist seit Juli Martin Blum (34), der Sohn von Herbert Blum. Gerhard Blums Sohn Philipp (31) gehört diesem schon einige Zeit an. Philipp und Martin Blum sind zugleich auch neu in der Geschäftsführung der Julius Blum GmbH. Allerdings sei das eher eine formale Vorsorgemaßnahme, damit das Unternehmen nicht plötzlich ohne Geschäftsführer dastehe.

Für das laufende Wirtschaftsjahr sei man vorsichtig optimistisch. Man hoffe, dass die positiven Tendenzen auf den Märkten anhalten. Vor allem eine politische Stabilität im Osten sei wichtig, denn der Ukraine-Konflikt könnte massive Auswirkungen haben. Von Österreichs Politik erhoffe man sich indes „mehr Mut anstelle der unsäglichen Kompromissbereitschaft“. Die Indikatoren in Richtung Reformbereitschaft stünden auf Null, sprechen Gerhard und Herbert Blum von Stillstand.