Stahlriese voestalpine hält an seinen Zielen fest

Größter österreichischer Industriekonzern ist nach erstem Quartal auf Schiene.
Linz. Der Vorstandschef des börsenotierten voestalpine, Wolfgang Eder, hat seine Ankündigung bekräftigt, im laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 ein Betriebsergebnis (EBIT) von rund 850 Mill. Euro zu erzielen. Die Steigerung von etwa 50 Mill. Euro halte er weiter für möglich, „das ist auch aus heutiger Sicht ein realistisches Szenario“, sagte er bei einer Telefonkonferenz. Wenn man über das operative Ergebnis (EBITDA) rede, dann visiere man für das Gesamt-Geschäftsjahr rund 1,4 Mrd. Euro an, so Eder im Rahmen der Präsentation der Zahlen fürs erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres bei einer Telefonkonferenz. Im Gesamtjahr 2013/2014 war das EBIT bei 792,3 Mill. Euro und das EBITDA bei 1,38 Mrd. Euro zu liegen gekommen.
Der aktuelle Umsatzrückgang in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2014/2015 (per Ende Juni) um 2,4 Prozent auf 2,83 Mrd. Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode hat indes, wie Eder weiters erklärte, zwei Hauptgründe. Einerseits ist das Standardschienenwerk in Duisburg endgültig Geschichte, andererseits seien die Rohstoffpreise stark gefallen.
Dasselbe gelte für das EBIT, das um 1,4 Prozent auf 218,4 Mill. Euro sank. Das Eigenkapital habe sich aber im Vergleich um 5 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro gesteigert. Dieser Wert entspreche rund 43 Prozent der Bilanzsumme. Die Nettofinanzverschuldung kletterte indes um 7,1 Prozent auf 2,42 Mrd. Euro.
Das EBITDA, laut Eder wichtigste Konzern-Kennzahl, blieb mit 363,7 Mill. Euro praktisch auf dem Niveau des selben Quartals vor einem Jahr, das dividendenrelevante Ergebnis nach Steuern vor Minderheitsanteilen und Hybridkapitalzinsen auf 154,4 Mill. Euro (137,6 Mill. Euro). Das ist auch auf das günstige Zinsniveau zurückzuführen. Eder ging davon aus, dass dies auch für die nächsten Quartale halten werde. Der Gewinn je Aktie stieg um 13,2 Prozent auf 0,77 Euro.
Eder betonte, dass im ersten Quartal alle vier Divisionen des Konzerns „voll ausgelastet waren, und wir erwarten auch keinerlei Änderung bis zum Jahresende“. Für die neue Fabrik in Texas habe man inzwischen alle Behördenverfahren abgeschlossen und die Bautätigkeit begonnen.
Emerging Markets schwächeln
Die Wachstumserwartungen in den Emerging Markets sind laut Eder nicht nur im ersten Geschäftsquartal seines Konzerns unter den Erwartungen geblieben, sondern im gesamten bisherigen Kalenderjahr. Dafür hätten sich die reifen Märkte wie der Heimmarkt in Europa etwas besser entwickelt, als zuvor angenommen. Sorgen wegen der Ukraine-Krise und der EU-Sanktionen gegen Russland äußerte Eder für seinen Konzern nicht, obwohl dieser im langjährigen Durchschnitt rund 30 Prozent des benötigten Erzes, das er in Linz und Donawitz verarbeitet, aus der Ukraine importiert. An die Sanktionen werde man sich halten. Als Teil der politischen Auseinandersetzung müsse die Wirtschaft Sanktionen akzeptieren.