Konzernumbau drückt den Gewinn

Gewinn der Zumtobel Group im ersten Quartal um 14,7 Prozent auf 5,7 Mill. Euro gefallen.
Dornbirn. (VN-toh) Beim börsenotierten Leuchtenhersteller Zumtobel brummt das Geschäft mit LED. Die Abgabe anderer Geschäftsfelder konnte damit beim Umsatz im ersten Quartal 2014/15 (bis 31. Juli) mehr als wettgemacht werden. Der Gewinn fiel aber wegen gestiegener Kosten des Transformationsprozesses um 14,7 Prozent auf 5,7 Mill. Euro, heißt es im Quartalsbericht.
Die Zumtobel Group setzt ganz auf LED, der Umsatz daraus stieg um 56 Prozent auf 139,3 Mill. Euro. Damit wurden Rückgänge in anderen Bereichen mehr als ausgeglichen, der Gesamtumsatz legte um 4,6 Prozent auf 323,5 Mill. Euro (309,3 Mill. Euro) zu. Der LED-Anteil am Gesamtumsatz stieg im Jahresabstand von 28,9 Prozent auf 43,1 Prozent.
Die Kosten des Konzernumbaus stehen im ersten Quartal mit zehn Mill. Euro in der Bilanz, nach Sonderkosten von 6,9 Mill. Euro in der Vorjahresperiode. Das führte dazu, dass der operative Gewinn (EBIT) um 16,3 Prozent auf 9,1 Mill. Euro fiel, nach 10,9 Mill. Euro in der Vorjahresperiode. Ohne diese Sondereffekte hätte es ein Plus von 7,5 Prozent (auf 19,1 Mill. Euro) gegeben, heißt es im Quartalsbericht.
Währenddessen ist beim Leuchtenhersteller der Personalabbau nach Angaben von Konzernchef Ulrich Schumacher beinahe unter Dach und Fach, und auch bei der Standort-Reduktion ist bis auf wenige Werke der Weg klar. Mit den avisierten Umbaukosten komme man aus jetziger Sicht aus. Erfreulich sei das Wachstum im Erstquartal und dass die 2-Marken-Strategie funktioniere.
Lohnkostenvorteil in England
In Europa will der Zumtobel-Chef die Lohnkosten-Vorteile in Nordengland künftig stärker nutzen, vor allem für Erzeugnisse mit besonders hohem Lohnkosten-Anteil. Als er im Oktober 2013 zum Unternehmen gekommen sei, habe die Auslastung im Leuchtenwerk Spennymoor nur 30 Prozent betragen, heute seien es 50 Prozent, und es würde Sinn machen, dort auf 70 bis 80 Prozent hochzufahren. Die Lohnkosten in Nordengland lägen um mehr als 50 Prozent unter jenen von Österreich oder Deutschland, nur „Rumänien wäre eventuell noch günstiger“. Das Werk, das seit zwei Jahrzehnten zum Konzern gehört, zählt 734 Mitarbeiter.
Die Russland-Ukraine-Krise bekommt Zumtobel laut Schumacher operativ in Russland zu spüren, etwa weil Supermarkt-Investoren etwas abwartender geworden seien. In anderen osteuropäischen Ländern merke man von der Krise aber nichts.
Besonders gute Wachstumsraten weise man in England mit über 20 Prozent und in Nordeuropa mit 15 Prozent auf. In Frankreich dagegen habe man „eine kleine Schwäche“.
Quartalsergebnis
Angaben in Millionen Euro
» Umsatz: 323,5 (+4,6%)
» Bereinigtes EBIT: 19,1 (+7,5%)
» EBIT: 9,1 (-16,3%)
» Cashflow: 22,5 (-17,6%)
» Bilanzsumme: 1023,2 (1,6%)
» Eigenkapital: 329,2 (0,5%)
» Investitionen: 14,2 (+19,3%)
» Mitarbeiter: 7206 (-1,2%)
Umsatzentwicklung nach Regionen
» D/A/CH: 92,1 (+5,5%)
» Nordeuropa: 69,8 (+14,8%)
» Nordamerika: 9,3 (+26,3%)
» Asien und Pazifik: 37,1 (-6,9%)