Vorarlberger Industrie 2014 Wachstumsleader

Vorarlberg bremst den Rest Österreichs aus: Robustes Wachstum im ersten Halbjahr.
Schwarzach. (VN-sca) Der Wirtschaftsstandort Vorarlberg zeigt Stärke. Die Konjunkturanalyse der Bank Austria zeigt ganz klar, dass sich die Wirtschaft unseres Bundeslandes im ersten Halbjahr gut entwickelt hat und den eingeschlagenen Wachstumskurs auch bislang halten konnte.
„Die Vorarlberger Wirtschaft hat nach unserer Analyse ein Wachstum von mehr als zwei Prozent erreichen können. Damit wird das bescheidene Plus von nur 0,3 Prozent im Jahresvergleich in Gesamtösterreich deutlich überflügelt“, so der Ökonom der Bank Austria, Walter Pudschedl, im Gespräch mit den VN.
Robuster Wachstumskurs
Nach zwei schwierigen Jahren habe Vorarlberg auf einen robusten Wachstumskurs eingeschwenkt und setze sich im Bundesländervergleich an die Spitze, so der Ökonom. 2013 sank die Produktionsleistung im Jahresvergleich um mehr als ein Prozent. Dank der Nachfragebelebung, der (sehr) moderaten Erholung in Europa und der guten Konjunktur im Nachbarland Schweiz startete die Vorarlberger Industrie ab vergangenem Herbst ein beachtliches Comeback. Im ersten Halbjahr hat die Vorarlberger Industrie sogar ein zweistelliges Produktionsplus erreicht. Während der milde Winter die Entwicklung des Energiesektors beeinflusste und damit den Auftrieb dämpfte, haben die Sachgütererzeuger im Maschinenbau, der Metallwarenerzeugung und der Elektroindustrie kräftig expandieren können.
Auch die Bauwirtschaft hat im ersten Halbjahr ordentlich zugelegt. Die abgesetzte Bauproduktion stieg zweistellig an. Im Schlepptau der Industrie legte außerdem der Dienstleistungssektor zu. Auch im Handel entwickelt sich Vorarlberg anders als
Restösterreich – die Schweizer Kunden sorgen nach wie vor für ein Umsatzplus.
Tourismus nicht im Trend
Nicht im allgemeinen Trend ist die Tourismuswirtschaft, die im ersten Halbjahr 2014 ein Nächtigungsminus von vier Prozent verzeichnen musste, mehr als jedes andere Bundesland. Das allerdings ausgehend von einem Rekordwert von 8,7 Millionen Übernachtungen im Jahr 2013.
Das Wachstumstempo wird Vorarlberg allerdings nicht halten können, ist sich der Bank-Austria-Analyst sicher. Dies sei weniger eine Folge der Konjunktur, sondern vielmehr drossle ein statistischer Effekt die Zuwachsraten. Trotz dieser nachlassenden Dynamik in der zweiten Jahreshälfte könne Vorarlberg aber 2014 ein Wachstum um die zwei Prozent realisieren, gibt Pudschedl eine angesichts der nationalen Wirtschaftsdaten durchaus optimistische Prognose ab.
Vbg-Konjunktur
» Prognose 2014: 2 Prozent Wachstum, Österreich 0,6 Prozent (damit seit zehn Jahren wieder erstmals an der Wachstumsspitze Österreichs)
» Wachstum 1. Halbjahr 2014: 2,1 Prozent, Österreich 0,3 Prozent
» Arbeitslosenquote: 6 Prozent (leicht über dem Vorjahr)